Die Arbeitsmarktsituation für Piloten, Flugbegleiter, Servicekräfte und Techniker ist noch immer angespannt. Allerdings gibt es durchaus Unterschiede zwischen den Berufen, wie aus einer aktuellen Erhebung der Personalberatungsgesellschaft Europairs hervorgeht.
Nach dem Wegfall der coronabedingten Reisebeschränkungen in vielen Regionen der Welt boomt der Luftverkehr in Deutschland wieder. Die Nachfrage steigt und viele Unternehmen in der Branche stehen vor der Herausforderung, schnell genug ausreichend Personal einzustellen, um die Nachfrage zu handhaben.
In Folge überambitionierter Kapazitätsplanungen der Airlines, die offenbar weniger von Personaldefiziten betroffen waren als die Dienstleister an vielen Flughäfen, war es im vergangenen Sommer zum Teil zu chaotischen Zuständen gekommen. In der Folge strich allein Lufthansa zwischen Juli und August kurzfristig rund 4000 Flüge.
In diesem Jahr hat sich die deutsche Luftverkehrsbranche offenbar besser auf den erneuten Ansturm vorbereitet. Schon über Ostern war der Betrieb geordnet und weitgehend stabil abgelaufen. Wartezeiten, Verspätungen und Streichungen hielten sich im vertretbaren Rahmen.
Mehr Servicekräfte arbeitslos als Piloten und Techniker
Der Umstand, dass im vergangenen Sommer vor allem am Boden das Personal fehlte, ist auch aus den Zahlen der Bundesagentur für Arbeit abzulesen. So hatte sich laut Analyse der Personalberatungsgesellschaft Europairs die absolute Zahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Servicekräfte im deutschen Luftverkehr von Ende 2019 bis März 2022 kontinuierlich um fast ein Viertel verringert.
"Das Luftverkehrschaos im Sommer 2022 spricht dafür, dass unter anderem dieser Brain Drain noch längst nicht wieder kompensiert wurde", sagt Eckhard Bergmann von Europairs.
Ob sich seitdem bei den Servicekräften wirklich viel getan hat, ist allerdings noch nicht aus den Statistiken abzulesen. Bis Juni 2022, der letzten bei der Bundesagentur für Arbeit (BAA) veröffentlichen Erhebung, sei die Zahl jedenfalls nur um 0,5 Prozent nach oben gegangen, weiß Bergmann.
Eine Einschränkung gibt es allerdings in den Daten der BAA: Diese Zahlen beinhalten auch die Beschäftigungsverhältnisse in der Kabine. Nicht erfasst sind dagegen weitere Fachkräfte am Boden, wie etwa die Vorfeldbeschäftigten bei Bodenverkehrsdienstleistern.
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