Die Bundesregierung hat Tui aufgrund der Corona-Krise einen Überbrückungskredit der KfW in Höhe von 1,8 Milliarden Euro zugesagt, teilte der Touristik-Konzern mit. Mit den Mitteln der staatlichen Förderbank solle die bereits bestehende Kreditlinie der Tui bei ihren Banken in Höhe von 1,75 Milliarden Euro aufgestockt werden.
Es handele sich um den ersten großvolumigen Kreditantrag aus dem KfW-Sonderprogramm in der Corona-Krise, teilte ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums mit. Jedoch steht laut Tui die Bestätigung durch ein Bankenkonsortium noch aus, dass dem Kredit zustimmen muss.
Sollte dies der Fall sein, die Gespräche dazu liefen, würde das Unternehmen nach eigenen Angaben über eigene und abrufbare Finanzmittel in Höhe von 3,1 Milliarden Euro verfügen. Während der Laufzeit des KfW-Kredites wäre die Tui Group verpflichtet, keinerlei Dividenden auszuschütten.
"Derzeit ein Unternehmen ohne Produkt und ohne Einnahmen"
Tui-CEO Fritz Joussen betonte, dass der Kredit nur zur Überbrückung der Corona-Krise diene und ohne diese keinesfalls nötig wäre: "Tui ist ein kerngesundes Unternehmen. Wir waren vor der Krise wirtschaftlich erfolgreich und werden es auch nach der Krise wieder sein. Unser Geschäftsmodell ist intakt und wir haben über 21 Millionen treue Kunden." Momentan sei man jedoch ein Unternehmen ohne Produkt und ohne Einnahmen. Diese Situation gelte es zu überbrücken. Sein Dank gelte der Bundesregierung.
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Die Tui Group hat in ihrem Geschäftsbericht 2019 einen Umsatz von rund 19 Milliarden Euro und ein operatives Ergebnis von 893 Millionen Euro angegeben. Anfang Februar 2020 lagen die Buchungen nach Angaben des größten deutschen Reiseveranstalters für den aktuellen Sommer um 14 Prozent über dem Vorjahr. Dabei war der Januar 2020 der stärkste Buchungsmonat in der Unternehmensgeschichte. Welche Reisen im Sommer durchgeführt werden können, ist derzeit jedoch offen.