Lufthansa erwägt, in Mexiko zukünftig den neuen Flughafen México City Felipe Angeles anzufliegen. Ganz freiwillig geschieht das allerdings nicht, denn die Erwägung hat mit einer Regierungsvorgabe zu tun, die eigentlich den Frachtflugverkehr betrifft.
Frachtbetreiber müssen aktuell vom Flughafen Mexiko-Stadt (MEX) zum neuen Flughafen Felipe Ángeles (NLU) umziehen. Das soll den alten Flughafen entlasten. Lufthansa Cargo fliegt den neuen Flughafen seit dem 7. Juli an.
Der Umzug ist für den Lufthansa-Konzern aber unpraktisch, da Fracht nicht nur in den Vollfrachtern der Lufthansa Cargo transportiert wird, sondern auch in den Frachträumen der Lufthansa-Passagiermaschinen.
Nach dem erzwungenen Umzug der Lufthansa-Cargo-Frachtflüge zum neuen Flughafen analysiert der Konzern nun die Option eines Umzugs auch mit der Passage. Das sagte der Lufthansa-Regionaldirektor für Mexiko und Zentralamerika, Alejandro Arias gegenüber der Zeitung "Milenio"
Es gebe derzeit zwar noch keine konkreten Pläne für Passagierflüge am neuen Hauptstadtflughafen, dies sei in Zukunft aber möglich. Allerdings gebe es derzeit noch Kapazitätsbeschränkungen am neuen Standort. Da Lufthansa derzeit versuche, die Frequenzen nach Mexiko deutlich aufzustocken, wäre ein Umzug zum jetzigen Zeitpunkt nicht durchführbar.
Lufthansa bietet derzeit zehn wöchentliche Flüge zwischen Frankfurt und dem Flughafen México City International an. Aus München kommt Lufthansa dreimal wöchentlich.
Die Umgestaltung der mexikanischen Flughafenlandschaft ist ein politisches Projekt. Aktuell übernimmt dabei das mexikanische Militär die Kontrolle über die Flughäfen des Landes. Bis Ende kommenden Jahres sollen zwölf Flughäfen des Landes von den Streitkräften geführt werden. Den Anfang hatte der Flughafen México City International gemacht: Hier organisiert nun die Marine den Betrieb.