Mit Zusatzeinnahmen erwirtschaften Fluggesellschaften Milliardenumsätze. Zusammengerechnet machten die zehn größten Fluggesellschaften weltweit im letzten Jahr einen Umsatz von rund 35 Milliarden US-Dollar durch Nebeneinnahmen wie Zusatzgebühren für Koffer, den Bordverkauf, Vielfliegerprogramme oder die Vermittlung von Mietwagen.
Das geht aus einer aktuellen Studie des Technologiedienstleisters "Car Trawler" und der Beratungsgesellschaft "IdeaWorksCompany" hervor.
Airline | Umsatz |
---|---|
American | 7.245 |
United | 5.802 |
Delta | 5.570 |
Southwest | 4.049 |
Ryanair | 2.802 |
Lufthansa Group | 2.628 |
Air France/KLM | 2.579 |
Easyjet | 1.598 |
Spirit | 1.493 |
Air Canada | 1.453 |
Jahresumsatz 2018 durch Nebeneinnahmen in Milliarden US-Dollar.Quelle: Car Trawler
Die amerikanischen Fluggesellschaften bilden die Spitze der größten Umsätze durch Nebeneinnahmen: Mit einem Umsatz von rund 7,245 Milliarden Dollar steht American Airlines an erster Stelle, 77 Prozent davon kommen allein durch das Vielfliegerprogramm "AAdvantage". Es folgen United, Delta und Southwest Airlines.
Interessanterweise verdiente der amerikanische Billigflieger sogar im Vergleich mit den anderen Fluggesellschaften prozentual am meisten durch das Vielfliegerprogramm. 84 Prozent der Zusatzeinnahmen kamen durch die Southwest "Rapid Rewards".
Ryanair folgt gleich nach den Amerikanern an fünfter Stelle. Der größte europäische Low-Cost-Carrier bietet allerdings kein Vielfliegerprogramm an. Der gesamte Umsatz durch die sogenannten Ancillary Revenues von rund 2,802 Milliarden Dollar erwirtschaftete der Billigflieger durch andere Einkünfte.
Direkt nach Ryanair kommen dann die Fluggesellschaften des Lufthansa Konzerns. Die Lufthansa Group steht auf Platz sechs mit einem Umsatz von 2,628 Milliarden Dollar durch Zusatzeinnahmen - 32 Prozent davon kommen hier durch "Miles&More".
Airlines | Anteil Nebeneinnahmen durch Vielfliegerprogramm in % |
---|---|
American | 77 |
United | 73 |
Delta | 74 |
Southwest | 84 |
Ryanair | 0 |
Lufthansa Group | 32 |
Air France/KLM | 21 |
Easyjet | 0 |
Spirit | 3 |
Air Canada | 39 |
Anteil Nebeneinnahmen durch Vielfliegerprogramme im Jahr 2018 in Prozent.Quelle: Car Trawler
Dabei steigen die Zusatzeinkünfte rasant an. Noch vor zehn Jahren hatten die Ancillaries bei Lufthansa nur einen Anteil von rund einem Prozent am Gesamtumsatz. Jetzt sind es acht Prozent. Damit gibt es bei Lufthansa sogar noch viel Luft nach oben.
Denn bei etlichen Airlines hat der Anteil der Nebenerlöse am Gesamtumsatz schon fast die 50-Prozent-Marke erreicht. In Europa etwa erreicht Wizz Air einen Anteil von 41,1 Prozent, in Nord- und Südamerika kommt die mexikanische Viva Aerobus sogar auf 47,6 Prozent.
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Unter "Ancillary Revenues" versteht man in der Luftfahrtbranche Umsätze, die nicht aus den direkten Einnahmen durch Flugtickets erwirtschaftet werden. Darunter fallen die klassischen Zusatzgebühren wie zum Beispiel für die Aufgabe eines Koffers oder den Bordverkauf. Ebenso zählen die Umsätze aus Tarifen, die aus verschiedenen Optionen zusammengestellt sind, unter Zusatzeinnahmen. Hinzu kommen Einnahmen aus Provisionen etwa für die Vermittlung von Mietwagen- oder Hotelbuchungen und Werbeeinnahmen. In der Studie werden zudem ebenfalls die Umsätze aus Meilenprogrammen als Zusatzeinnahmen verbucht.