Die Flugbereitschaft der Luftwaffe für Politiker und Regierungsbeamte soll mittelfristig ganz aus Köln nach Berlin umziehen. Der Betrieb werde komplett am Standort Schönefeld zusammengeführt, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums am Freitag. Zuerst hatte der "Kölner Stadtanzeiger" berichtet.
Der Umzug an sich ist schon länger erklärtes Ziel. Nun sollen aber auch Führungs- und Stabselemente, die nach früheren Planungen in Köln hätten verbleiben können, verlegt werden. Der politisch-parlamentarische Flugbetrieb werde "künftig effizient aus einer Hand zentral am Flughafen Berlin-Brandenburg gewährleistet".
Unklar bleibt weiterhin der Zeitpunkt des Umzugs. Am Flughafen BER müssen erst noch Flächen und Infrastruktur bereitgestellt werden. Die Leerflüge aus Köln ohne Passagiere und zur Bereitstellung von Maschinen in Berlin haben immer wieder für Kritik gesorgt - auch mit Hinweis auf unnötigen Treibstoffverbrauch.
Nach 26 Jahren am Berliner Flughafen Tegel war die Flugbereitschaft Ende 2020 an den neuen Flughafen BER umgezogen. Die Kapazitäten auf der im nördlichen Flughafen-Teil gelegenen "Ramp 1" des Vorfeldes am Regierungsterminal sind jedoch begrenzt. Was auch daran liegt, dass der rund 100 Meter lange Neubau eigentlich ein Provisorium ist.
Ein größerer Neubau für 344 Millionen Euro wurde im Dezember 2019 auf Wunsch der Berliner Flughafengesellschaft FBB gestoppt. Diese wollte die Flächen vorerst anders nutzen. Im Jahr 2034 soll das endgültige Terminal laut Bundeswehr fertig sein. Dann, so hieß es bereits bei der Verschiebung, soll die gesamte Flugbereitschaft mitsamt ihrer 1200 Mitarbeiter in die Hauptstadt umziehen. Die insgesamt 18 Maschinen der Flugbereitschaft bleiben bis dahin am Flughafen Köln/Bonn stationiert, was weiterhin eine große Zahl von Leerflügen verursachen wird.