Flug BT761 ist der längste mit einem Airbus A220 planmäßig durchgeführte Passagierflug der Welt. Er führt von Riga nach Teneriffa. Eigentlich weitab aller Krisengebiete. Der Weg auf die Kanaren dauert meist rund sechs Stunden und 15 Minuten, der Rückweg ist manchmal sogar eine ganze Stunde kürzer.
Seit Kriegsausbruch ist aber wie jetzt auf den meisten Air Baltic-Flügen bald nach dem Start in Lettland ein kleiner Schwenk nach Südosten nötig, der einige Minuten Flugzeit kostet:
"Wir dürfen Kaliningrad nicht mehr überfliegen", erklärt Air-Baltic-Chefpilot Gerhard Ramcke, als airliners.de ihn im Cockpit auf dem Weg von Riga nach Teneriffa begleiten konnte. "Normalerweise wären wir jetzt westlich ganz nah an Kaliningrad vorbeigeflogen", so Ramcke.
Kaliningrad ist die Hauptstadt der gleichnamigen russischen Provinz, die sich an der Ostsee zwischen Polen und Litauen befindet. Der Luftraum über Kaliningrad gehört zu Russland. Die Luftraumsperrung bedeutet für Air Baltic nun jedes Mal 50 bis 80 Kilometer Umweg, auch auf Flügen Richtung West- oder Südeuropa, so wie auf unserem Teneriffa-Flug.
Fast acht Stunden Flugzeit im A220
Air Baltic bedient aber noch eine weitere, normalerweise nur unwesentlich kürzere "Langstrecke" mit der A220, die jetzt ungleich heftiger betroffen ist: Von Riga nach Dubai. Der normalerweise zweitlängste A220-Linienflug, BT792 auf dem Rückweg von Dubai nach Riga mit einer sonst üblichen reinen Flugzeit von etwa sechs Stunden, schwillt durch die Überflugverbote in Osteuropa jetzt manchmal ungewollt auf Rekorddauer.
Zum Beispiel am 8. März: Nach Daten von Flightaware wurde an diesem Tag eine extrem lange Flugzeit von sieben Stunden und 51 Minuten in der Luft benötigt, die Blockzeit von Gate zu Gate lag mit den in Dubai morgens üblichen Verzögerungen sogar bei unglaublichen acht Stunden und 23 Minuten.
"Die Strecke beschert uns derzeit in beiden Richtungen rund 40 Minuten Umweg, bei zusätzlich starkem Gegenwind kommt man schon mal nahe an acht Stunden", bestätigt Air-Baltic-Chefpilot Gerhard Ramcke.
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