Ein Klassiker der deutschen Luftfahrt soll mal wieder wiederbelebt werden: Die Dornier 328 wird eventuell bald wieder gebaut, voraussichtlich am Standort Leipzig. Ob der Ankündigung diesmal wirklich Taten folgen, wird sich nächste Woche auf der Nationalen Luftfahrtkonferenz am Flughafen Leipzig/Halle zeigen. Mehrere Versuche, die Montage des Modell wiederzubeleben, waren in den vergangenen Jahren bereits gescheitert.
Wie eine Sprecherin des Unternehmens 328 Support Service GmbH aus Oberpfaffenhofen auf Anfrage von airliners.de bestätigte, wird es auf der Luftfahrtkonferenz in der kommenden Woche eine Pressekonferenz mit weiteren Informationen geben. Bis dahin hüllt sich das Unternehmen allerdings in Schweigen. Auch das sächsische Wirtschaftsministerium verweist auf die Veranstaltung in Leipzig, bei der auch Bundeskanzlerin Merkel sprechen wird. Aus Branchenkreisen hieß es derweil, dass bei der Pressekonferenz auch eine Do328 gezeigt werden solle.
Fertigung in Bremen und in der Türkei kam nicht zu Stande
Die 328 Support Service hält die Fertigungsrechte an dem Flugzeugtyp und hatte 2018 unter anderem Bremen als Standort für die Fertigung in Erwägung gezogen. Wie der "Weser Kurier" berichtete, flog die Hansestadt damals aus dem Rennen, weil keine geeigneten Flächen gefunden wurden. Am Flughafen Leipzig/Halle gibt es dagegen noch viele freie Flächen, die für eine Fertigung des Flugzeugs in Frage kommen würden.
Auch die Türkei war bereits Kandidat für die Endmontage des Flugzeugs, wie die "Welt" berichtete. 2015 wollte 328 Support Service die Maschine unter der Bezeichnung T328 als Turboprop und als TRJ328 mit Jet-Antrieb bauen. Daneben sollte es sogar eine Weiterentwicklung mit 60 bis 70 Sitzplätzen und dem Namen T628 geben. Aus diesen Plänen wurde aber genau wie in Bremen nichts.
Hochdecker für Kurz- und Mittelstrecken
Die Dornier 328 ist ein für 32 Passagiere ausgelegter Hochdecker mit 2-1 Bestuhlung und wurde für Kurzstrecken entwickelt. Die Maschine flog 1991 zum ersten Mal und wurde sowohl mit Turboprop-Triebwerken als auch mit Jet-Motoren (Version heavy und light) angeboten.
Als Propellerversion schafft das Flugzeug nach Angaben von 328 Support Service bis zu 3500 Kilometer und hat eine maximales Startgewicht von 14 Tonnen. Als Jet erreicht sie Ziele in bis zu 2800 Kilometer Entfernung und kann mit rund 15,5 Tonnen Gesamtgewicht starten. Hohe Zuladung zehrt allerdings kräftig an der Range - Vollbesetzt sind für die Turboprop-Version eher 1300 Kilometer realistisch, für den Jet rund 2000 Kilometer.