Link: «Wenn unsere Aufgabe beendet ist, dann wollen wir dem Land eine Fluglinie zurückgeben, auf die die Menschen stolz sein können. Die Mitarbeiter können dann auch ohne uns auf einem soliden Grundstock aufbauen und vernünftig arbeiten.» Der in Fulda geborene Wahlmainzer drückt Begeisterung darüber aus, in seinem Job tagtäglich etwas gestalten zu können.
Air Madagascar hat die Passagierzahlen von 266 033 im Jahre 2002 auf 606 031 in 2006 und das Frachtaufkommen von 3374 auf 4323 Tonnen steigern können. Zwölf Flugzeuge, darunter zwei Boeing 767 und zwei Boeing 737-300, stehen derzeit für die wöchentlichen 18 Langstreckenflüge nach Paris, Milan, Bangkok (ab März auch noch Marseille), die 52 regionalen (La Reunion, Mauritius, Komoren, Südafrika, Kenia und Mayotte) und die 435 Inlandsflüge zur Verfügung.
Wenn Ulrich Link an die ersten Arbeitstage als fliegender Entwicklungshelfer in exotischer Umgebung denkt, gerät er noch nachträglich ins Schwitzen. Ein Flugzeug hatte einen Motorschaden, was in der nun 45-jährigen Geschichte des Unternehmens noch nie vorgekommen sei; kurz darauf musste das angespannte Verhältnis mit den streikbereiten Piloten bereinigt werden. Link: «Das war meine Feuertaufe. Von der ersten Minute an musste ich operationsbereit sein.» Fünf Direktoren und rund 1450 Beschäftigte bilden mit dem sprachbegabten 49-jährigen Deutschen das Team bei Air Madagascar.
Der Diplom-Ingenieur für Chemische Technik und Diplom-Kaufmann, der gegen Ende seines Studiums in Aachen eine Französin heiratete, kann sich auf neue Kulturkreise und unterschiedliche Mentalitäten schnell einstellen. In Madagaskar lasse es sich sehr gut leben, exotische Speisen und Getränke seien ausgezeichnet. Doch die aus Deutschland bekannte Vielfalt an Wurst- und Brotsorten fehlt ihm. Link: «Wenn ich aus dem Urlaub in Deutschland mit 50 Bratwürstchen im Koffer nach Madagaskar zurückkomme, löst das bei Grillabenden mit einheimischen Freunden wahre Begeisterungsstürme aus.»