Das Wartungsunternehmen Aircraft Maintenance and Engineering Service (AMTES), eine Tochterfimra der Volga-Denpr Group, will ab dem kommenden Jahr rund 300 neue Arbeitsplätze am Flughafen Leipzig/Halle schaffen, teilte Amtes-Geschäftsführer Uwe Jakob am Flughafen in Schkeuditz mit.
Amtes betreibt auf dem Flughafen bereits einen Hangar, den man für einen Zeitraum von 30 Jahren vom Flughafen pachtet. Dort werden sowohl russische als auch westliche Flugzeugmuster gewartet. Airbridge Cargo Airlines, eine weitere Volg-Dnepr-Tochter, unterhält zudem eine Frachtflugverbindung nach Moskau.
Entgegen dem Branchentrend musste der Flughafen Leipzig/Halle im ersten Halbjahr keinen Rückgang beim Frachtaufkommen hinnehmen. Im Gegenteil, der zweitgrößte deutsche Frachtflughafen will weiter wachsen und verkündete im Juni Investitionen von 500 Millionen Euro zur Erweiterung des bestehenden DHL-Hubs den Bau einer zweiten Cargo-City im Norden des Flughafengeländes.
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Im Zuge der für den gesamten Airport angekündigten Investitionen soll unter anderem das von Amtes genutzte Vorfeld erweitert werden, um statt wie bisher 7 bis zu 19 Flieger unterzubringen. Auch eine zweite Halle für Wartungsarbeiten ist in Planung. Der Zeitplan sehe vor, dass die Planungsphase bis Mitte des kommenden Jahres abgeschlossen werden könne, hieß es.
Volga-Dnepr-Group setzt auf Leipzig/Halle
Der Logistiker Volga-Dnepr Group ist für die Wachstumspläne des Flughafens einer der wichtigsten Partner. Seit 2006 sind Flugzeuge vom Typ Antonow 124 am Airport stationiert, die Transportaufgaben für die Nato übernahmen und kommerzielle Flüge durchführen. Das russische Unternehmen will künftig sowohl Charter- als auch Linienfrachtflüge mit seinen Fluggesellschaften Airbridge Cargo Airlines und Volga-Dnepr Airlines ab Leipzig durchführen. Ab Ende 2021 sollen die wöchentlichen Flüge der Boeing-Frachtflotte schrittweise von 20 auf 50 in 2030 erhöht werden.
Auch der deutsche Volga-Dnepr-Ableger Cargologic Germany soll von Leipzig aus fliegen. Jedoch noch immer die Betriebserlaubnis für die deutsche Tochter. Eigentlich wollte die neue Frachtgesellschaft bereits Mitte Februar den Betrieb ab Leipzig/Halle aufnehmen. Die ersten Boeing-737-Frachter stehen dort bereits. Die deutsche Branche will das AOC aber verhindern.
Der Flughafen Leipzig/Halle ist aktuell der fünftgrößte Luftfrachtsandort in Europa. Mehr als 50 Frachtfluglinien steuern den Airport an.
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