Für den künftigen Hauptstadtflughafen Berlin Brandenburg stehen alle Kunstobjekte fest. Ein Preisgericht entschied sich nun für drei weitere Entwürfe, wie die Flughafengesellschaft am Mittwoch mitteilte. Es handelt sich um eine blau und weiß leuchtende Lichtbox hinter der Sicherheitskontrolle, per Sandstrahl aufgebrachte Motive an gläsernen Treppenaufgängen und ein virtuelles Kunstwerk für internetfähige Handys.
Das virtuelle "Gate X" des in Berlin lebenden Film- und Videokünstlers Björn Melhus bringt damit virtuelle Kunst in den Flughafen: Das "Gate-X" bezeichnet ein Gate zu einer virtuellen Parallelwelt innerhalb des BBI, die mit sogenannter „Augmented Reality“ über Smartphones sichtbar gemacht werden kann.
Durch die Smartphone-Kamera können Reisende dabei im Flughafenterminal an verschiedenen Stellen virtuelle Flughafen-Bewohner entdecken und beobachten. Die computergenerierte "Normfamilie" aus den Flugzeug-Sicherheitsvideos bevölkern das Terminal, picknicken vor dem Duty-Free-Shop oder schlafen in einer Ecke. Das Projekt spielt mit der Frage nach der Beheimatung unserer mobilen Gesellschaft im Transit.
Die Wettbewerbsergebnisse zeigten ein «auch im internationalen Vergleich hohes Niveau», sagte der stellvertretende Vorsitzende des Preisgerichts, der Intendant des Bonner Kunstmuseums, Stephan Berg. Es sei gelungen, die sechs Standorte der Kunstobjekte durch das Generalthema «Luft - Land» zu einer Erzählung zusammenzuschließen. Die Entwürfe werden nun auch in einer Sonderausstellung im Besucherzentrum «Airportworld BBI» gezeigt.
Die ersten drei Objekte waren schon im Herbst bestimmt worden. In der großen Terminalhalle für abfliegende Passagiere soll ein 56 mal 42 Meter großer roter «fliegender Teppich» aus Metallgewebe unter der Decke installiert werden. Um eine Fluggastbrücke, die auch für den Airbus A380 ausgelegt ist, soll sich eine Kette aus roten und weißen Acrylglaskugeln winden. Im Boden des Ankunftsbereichs ist ein «Sternentalerhimmel» aus Münzen vorgesehen.
Deutlich sichtbar sein soll am Gebäude auch der Namenspate des Flughafens, der frühere Bundeskanzler Willy Brandt. An der Glasfassade des Eingangsbereichs und an der Front zum Vorfeld soll der Name «Flughafen Berlin Brandenburg Willy Brandt» angebracht werden. Im Terminal soll es zudem eine große, mit Fotos versehene Darstellung zum Leben des Friedensnobelpreisträgers und früheren Berliner Regierenden Bürgermeisters geben.
Für Kunst am Bau stehen zwei Millionen Euro bereit. Die Werke sollen bis zur Eröffnung des neuen Großflughafens für 27 Millionen Reisende in Schönefeld am 3. Juni 2012 realisiert werden.
Link: Kunst am Bau beim BBI