Nach mehreren Warnstreiks an deutschen Flughäfen gehen die Tarifverhandlungen für rund 25.000 private Luftsicherheitskräfte am Donnerstag weiter. Die Gewerkschaft Verdi und der Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) treffen sich in Raunheim am Frankfurter Flughafen zur fünften Verhandlungsrunde mit zeitlich offenem Ende.
Die Vertreter der Gewerkschaft Verdi sowie des Bundesverbandes der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) zeigten sich am Donnerstag offen, in verlängerten Gesprächen um einen Kompromiss zu ringen. Damit erscheint ein Abschluss am Freitag zumindest möglich.
Verdi fordert, den Stundenlohn der Kontrolleure um mindestens einen Euro zu erhöhen. Zudem soll es Angleichungen auf dem höchsten Regionalniveau sowie vereinheitlichte Tarifgruppen geben. Den Arbeitgebern zufolge würde dies für einzelne Beschäftigte bis zu 40 Prozent mehr Gehalt bedeuten. Der BDLS wirft der Gewerkschaft Maßlosigkeit vor, nachdem man bereits bis zu 22 Prozent angeboten habe. Verdi vermisst hingegen Vorschläge für die unteren Lohngruppen.
Die Luftverkehrsbranche hatte den ganztägigen Warnstreik ohne vorherige Urabstimmung als unverhältnismäßig kritisiert, nachdem es in der Woche zuvor bereits ebenfalls ganztägige Arbeitsniederlegungen in den Regionen gegeben hatte. Laut dem Flughafenverband ADV sind am Dienstag wegen des Streiks an neun Flughäfen 756 Flüge ausgefallen, und 10. 000 Passagiere seien nicht wie geplant an ihr Ziel gekommen.