Streikende Flugbegleiter haben am Dienstag etwa jeden siebten Flug der Eurowings-Gruppe am Boden gehalten. 62 von 442 geplanten Verbindungen wurden gestrichen, wie ein Sprecher der Lufthansa-Tochter in Köln mitteilte. Davon waren rund 4100 Passagiere betroffen.
Die Gewerkschaft Verdi hatte das Kabinenpersonal an den Standorten Düsseldorf und Hamburg zu einem Streik zwischen 5.00 Uhr und 20.00 Uhr aufgerufen.
Hintergrund sind die abermals gescheiterten Tarifverhandlungen mit der Eurowings-Geschäftsführung über die Arbeitsbedingungen der rund 480 Beschäftigten der deutschen Eurowings-Teilgesellschaft. Nicht bestreikt wurden Maschinen der Schwestergesellschaften Germanwings und Eurowings Europe sowie die Langstrecke, die von Sunexpress Deutschland bereedert wird.
Verdi verlangt für die Flugbegleiter je sieben Prozent mehr Gehalt und Zulagen sowie eine bessere Anrechnung der Dienstzeiten am Boden und eine Beteiligung an den Bordverkäufen.
Bereits im Oktober war es bei der Lufthansa-Tochter zu Streiks gekommen, die allerdings von der Gewerkschaft Ufo ausgerufen worden waren. Ufo und Verdi konkurrieren um die Vertretung der Kabinenbeschäftigten. Der Eurowings-Vorstand will mit beiden Gewerkschaften gemeinsam verhandeln. Das lehnt Verdi ab. "Als mitgliederstärkste Gewerkschaft bei Eurowings bestehen wir auf einem eigenständigen Tarifabschluss", sagte Vorstandsmitglied Christine Behle.
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Am Mittwoch könnte es für Flugreisende noch schlimmer kommen. Dann wollen die Piloten des Eurowings-Mutterkonzerns Lufthansa streiken, wie die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) ankündigte.