
Förderband mit Koffern: Lithium-Akkus sorgen für Stress.Foto: © dpa, Silas Stein
Alaska Airlines,American Airlines und Delta Air Lines haben zeitgleich angekündigt ab Mitte Januar sogenannte Smart Bags nur unter bestimmten Bedingungen noch als Aufgabegepäck anzunehmen. Bestimmte Koffer sind sogar faktisch verboten, um die Sicherheit im Frachtraum zu gewährleisten.
Die drei Carrier stören sich an den mittlerweile häufiger verbauten internen Akkus. Sollte ein Lithium-Akku eingebaut sein (darunter fallen auch Lithium-Polymer oder -Ionen-Akkus), darf der Koffer nur dann in den Frachtraum, wenn sich der Akku entfernen lässt. Fluggäste müssen diesen dann mit in die Kabine nehmen. Laut Alaska Airlines entspricht das FAA-Regeln, hingegen die gesamten Smart Bags nicht. Zudem widerspricht dies der Regel, dass in Geräten eingesetzte Lithium-Akkus durchaus zulässig sind. Wer etwa ein Spielzeug in den Koffer legt, der muss die Akkus nicht entfernen. Nur Ersatz-Akkus dürfen nicht in dem Koffer sein, sofern sie auf Lithium-Technik basieren.
Handgepäck ist nicht betroffen
Koffer, die mit Nickel-Cadmium- oder Nickel-Metallhydrid-Akkus betrieben werden, würden nicht unter der Verbotsregel fallen - doch Experten gehen davon aus, dass diese äußerst selten vorkommen. Ebenfalls nicht betroffen ist Handgepäck mit Akkus. Denn es gibt einige Trolleys, die etwa neben dem Reisenden autonom fahren können und ihm folgen. Üblich sind auch Ladefunktionen für die eigenen Geräte.
Nicht betroffen sind nach derzeitigem Stand die Rimowa-Koffer mit dem Electronic Luggage Tag. Diese werden üblicherweise mit Primärzellen, also nicht wiederaufladbaren Batterien betrieben. Zudem funkt die Bluetooth-Einheit nur nach Knopfruck für eine kurze Zeit.
Das E-Paper-Display braucht zudem keine Energieversorgung. Auch das gilt als Smart Bag, sodass zumindest Diskussionen am Check-In-Schalter möglich sind, wenn das technische Verständnis nicht ausreicht.
Schließen sich andere Airlines an?
Smart Bags werden derzeit in der Industrie verstärkt zum Thema. Laut Alaska hat sich der Verband Icao damit beschäftigt und von der Iata gibt es laut American Airlines mittlerweile Leitlinien für den Umgang mit diesen neuen Koffern. Es ist also zu erwarten, dass sich weitere Fluggesellschaften dem anschließen werden.
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Laut Chicago Tribune prüfen die beiden Gesellschaften United und Southwest derzeit, ob die Regeln ebenfalls umgesetzt werden. Die Sorgen der Fluggesellschaften sind auch nachvollziehbar. Aus Sicherheitsgründen sollen möglichst wenig Lithium-Akkus im Frachtraum untergebracht werden. Lithium-Feuer sind sehr schwer löschbar und können in einer Kabine besser kontrolliert abbrennen.