Lärmbelastungen durch Luft-, Straßen- und Schienenverkehr können psychische und physiologische Stressreaktionen auslösen. Das ist das Ergebnis einer neuen Studie des Umweltbundesamts (Uba).
Das Amt hat neben einer systematischen Meta-Analyse der wissenschaftlichen Literatur zum Thema auch zwei sogenannte epidemiologische Studien durchgeführt.
Wenn Straßen-, Schienen- oder Fluglärm demnach um zehn Dezibel zunehmen, kann das Erkrankungsrisiko für Depressionen um bis zu vier, fünf und elf Prozent steigen. Für eine Angststörung steigt das Risiko demnach um bis zu drei (Straße und Schiene) beziehungsweise 15 Prozent (Fluglärm).
Insgesamt werde Lärm laut der Behörde als Gesundheitsrisiko in Deutschland nach wie vor viel zu stark unterschätzt. "Viele Menschen sind hohen Lärmbelastungen ausgesetzt, die ihre Gesundheit beeinträchtigen und die Lebensqualität mindern. Unsere Städte ruhiger und damit attraktiver zu machen, ist deshalb eine wichtige Aufgabe für Wissenschaft und Politik", appellierte Dirk Messner, Präsident des Uba.
Flughäfen verweisen auf scharfe Vorgaben
Konkret empfiehlt das Uba, dass es keinen regelmäßigen Flugbetrieb in der Zeit von 22:00 bis 6:00 Uhr an Flughäfen mit dichter Besiedlung mehr geben soll.
Das Lärmschutzniveau an den Flughäfen habe sich bereits durch die Novellierung des Fluglärmschutzgesetzes im Jahre 2007 deutlich erhöht, teilt der Flughafenverband ADV mit. Gegenüber den Verkehrsträgern Straße und Schiene würden bereits heute rund um die Flughäfen die schärfsten Vorgaben in Sachen Lärmschutz gelten.
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