Biokerosin kann problemlos im Luftverkehr eingesetzt werden und erzeugt keinen höheren Schadstoffausstoß als marktübliches Kerosin. Das ist das Ergebnis eines Langzeitversuchs der Lufthansa und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), das am Freitag in Köln vorgelegt wurde.
Auf 1.187 Linienflügen testete die Lufthansa Biokerosin. Dabei wurde eines der Triebwerke eines Airbus A321 mit einer Treibstoffmischung aus 50 Prozent biosynthetischem Kerosin betrieben. Auf den Flügen zwischen Hamburg und Frankfurt seien keine Beeinträchtigungen festgestellt worden, hieß es.
Während der Testphase untersuchten Forscher des DLR-Instituts für Verbrennungstechnik auch die Schadstoffe in der Abgasluft der Triebwerke. Nach Angaben des DLR ergaben die Messungen, dass Biokerosin beim Schadstoffausstoß im Vergleich zu üblichem Kerosin mindestens gleichwertig ist. In den Abgasen beider Triebwerke seien ähnliche Stickoxid- und Kohlenmonoxid-Werte gemessen worden. Diese Tests fanden nachts am Lufthansa-Flugplatz Fuhlsbüttel statt. Dabei wurden am Boden die Phasen eines Fluges, also Start, Steigflug und Landeanflug, simuliert.
Die Untersuchung zeigte auch, dass der Treibstoffverbrauch mit Biokerosin leicht sinkt. Die Energiedichte sei im Schnitt ein Prozent höher als bei herkömmlichem Kerosin, was den Verbrauch um rund ein Prozent senke.
Das eingesetzte Biokerosin basiert auf reiner Biomasse. Der Hersteller, das Mineralölunternehmen Neste Oil, verwendete größtenteils Öl aus der Jatropha-Bohne, Rapsöl und tierische Fette. Die Bestimmungen der Luftfahrtbehörden lassen nur eine Beimischung von Biokerosin bis zu 50 Prozent zu. Zusammen mit weiteren Maßnahmen verspricht sich die Lufthansa durch den Einsatz von Biokerosin eine Steigerung der Treibstoffeffizienz sowie eine Verringerung des CO2-Ausstoßes.
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