Auf der Suche nach Wrackteilen der in Indonesien abgestürzten Air-Asia-Maschine haben Taucher jetzt auch den zweiten Flugschreiber geborgen. Der Stimmenrekorder zeichnet die Gespräche im Cockpit bis zur letzten Minute auf. Es ist zusammen mit dem bereits geborgenen Flugdatenschreiber mit den technischen Aufzeichnungen der Maschine der entscheidende Fund, um die Absturzursache zu ermitteln.
Das Gerät wurde etwa 20 Meter von der Fundstelle des Datenschreibers entfernt geborgen, teilte das Transportministerium mit. Es war in etwa 30 Metern Tiefe unter einem Wrackteil eingeklemmt. Die Taucher mussten das Metallteil mit Hilfe von Luftkissen anheben, um an die orangefarbene Box zu gelangen.
Bereits gestern wurde der Flugdatenschreiber der abgestürzten Air-Asia-Maschine geborgen. Ein Marineschiff brachte das leuchtend orangefarbene Gerät in einer durchsichtigen Plastikbox zum Militärflughafen Iskandar in Pangkalan Bun auf der Insel Borneo.
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Der Airbus A320 der Billigfluglinie mit der Flugnummer QZ8501 war am 28. Dezember mit 162 Menschen an Bord auf dem zweistündigen Flug von Surabaya auf der indonesischen Insel Java nach Singapur aus bislang unbekannten Gründen abgestürzt. Niemand überlebte.
Auswertung dauert Monate
Die Flugschreiber sollen in den nächsten Tagen in Jakarta ausgewertet werden. Ergebnisse dürften erst in einigen Monaten vorliegen, betonte das indonesische Transportministerium.
Ermittler erhoffen sich von der Auswertung der Flugschreiber Aufschluss über die Absturzursache. Kurz bevor die Maschine vom Radar verschwand, hatte der Pilot um Erlaubnis für eine Kursänderung gebeten, um Gewitterwolken zu umfliegen. In der Nähe waren aber mindestens sechs weitere Maschinen unterwegs, die trotz Unwetters unversehrt an ihren Zielflughäfen ankamen.
Bergungsaktion soll "heruntergefahren" werden
Bisher wurden 48 Leichen geborgen. Der Chef der Einsatzkräfte, Bambang Sulistyo, sprach davon, die Bergungsaktion "herunterzufahren". "Wir wissen, dass die Familien Erwartungen haben. Ich weiß, wie sie sich fühlen, aber wir müssen auch im Auge behalten, inwieweit diese Bergungsaktion noch effektiv ist." Starke Strömungen haben die Bergung von Wrackteilen und Leichen bislang behindert.