Der Lufthansa-Konzern kann neben Staatshilfen aus Deutschland auch öffentliche Mittel anderer Länder bekommen. Der in der Corona-Krise eingerichtete Wirtschaftsstabilisierungsfonds habe das Unternehmen am Montag darüber informiert, dass es die Finanzierungszusagen aus Österreich, der Schweiz und Belgien annehmen darf, teilte das Bundesfinanzministerium mit.
Der Wirtschaftsstabilisierungsfonds umfasst ein Volumen von bis zu 600 Milliarden Euro und stellt deutschen Unternehmen Hilfe in der Corona-Krise zur Verfügung. Die Lufthansa Gruppe sei ein europäischer Luftfahrtkonzern mit den Heimatmärkten Österreich, Belgien, der Schweiz und Deutschland, erklärt das Finanzministerium.
"Die Stabilisierungsmaßnahme der Bundesregierung hat daher von Beginn an eine Möglichkeit zur Beteiligung der anderen Länder vorgesehen. Auch bei den Gesprächen mit der Europäischen Kommission wurde diese Möglichkeit bewusst offengehalten."
Die Bundesregierung begrüße das Engagement der anderen Länder, so das Finanzministerium. "Auf diese Weise kann die Stabilisierungsmaßnahme der Bundesregierung bereits nach weniger als zwei Monaten von neun Milliarden Euro auf knapp sieben Milliarden Euro deutlich reduziert werden."
1,4 Milliarden Euro kommen aus der Schweiz
Die Schweizer Lufthansa-Töchter Swiss und Edelweiß bekommen ihre staatlich garantierten Kredite: Der deutsche Wirtschaftsstabilisierungsfonds habe den Schweizer Bundesgarantien für Kredite in Höhe von 1,5 Milliarden Franken (1,4 Milliarden Euro) zugestimmt, teilte die Swiss am Montag mit.
Die Regierung in Bern hatte die Garantie bereits im Mai versprochen. Die Schweizer Staatshilfe hing aber vom deutschen Rettungspaket für die Lufthansa ab. Die Verhandlungen hatten sich hingezogen. "Wir sind sehr dankbar, dass die vom Bund bereits zugesicherte finanzielle Unterstützung in Form eines Kredits nun zum Tragen kommt", teilte Swiss-Chef Thomas Klühr mit.
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Wegen der Corona-Krise hatte die Swiss im operativen Geschäft im 1. Halbjahr einen Verlust von gut 266 Millionen Franken gemacht. Der Umsatz ging um rund 55 Prozent auf gut eine Milliarde Franken zurück.