Der Stuttgarter Flughafen trägt seit Mittwoch den Namen des vor einem Jahr gestorbenen Alt-Oberbürgermeister Manfred Rommel (CDU). Sein Nach-Nachfolger Fritz Kuhn (Grüne) enthüllte die erste Hinweistafel mit der Namenserweiterung. Auf der Flughafenstraße werden die Reisenden zum «Flughafen Stuttgart - Manfred Rommel Flughafen» geleitet. Auf der Vorderseite des Terminals wurde der zusätzliche Schriftzug «Manfred Rommel Airport» angebracht. Das offizielle Kürzel des sechstgrößten Flughafens in Deutschland bleibt unverändert. An den Koffern erscheint weiter das «STR».
Pikant ist die Namenswahl wegen Rommels Vater: dem ehemaligen Nazi-Offizier und Generalfeldmarschall Erwin Rommel (1891-1944), der wegen seines Einsatzes während des Afrika-Feldzugs als «Wüstenfuchs» bekannt und zum wichtigen Bestandteil der NS-Kriegspropaganda wurde.
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Der allseits beliebte Manfred Rommel war von 1974 bis 1996 Oberbürgermeister von Stuttgart. «Er war und ist vielen ein großes Vorbild, denn er steht für Toleranz und Weltoffenheit. Die Benennung ist eine Verbeugung vor seiner Lebensleistung. Rommels liberale Grundhaltung ging mit dem Bemühen einher, Brücken in die Welt zu bauen», sagte Kuhn laut einer Mitteilung.
Rommel war von 1974 bis 1997 Vorsitzender des Aufsichtsrats der Flughafengesellschaft und danach Ehrenvorsitzender des Flughafenbeirats. Während seiner Amtszeit engagierte er sich mit Nachdruck für die Belange des Flughafens, informierte der Airport. So habe Rommel in den 80er Jahren gegen großen Widerstand den Ausbau und die Verlängerung der Start- und Landebahn befürwortet. Im Juli hatte der Aufsichtsrat des Flughafens beschlossen, den Landesflughafen nach Rommel zu benennen.