Der Streit um den südlich von Leipzig gelegenen Flughafen Altenburg geht in eine neue Runde. "Es ist geradezu absurd zu verkünden, der Altenburg Airport solle sich zukünftig ausschließlich auf Geschäftsfelder wie Charter-, Luftfracht- und privaten Geschäftsverkehr konzentrieren", sagte der Landrat des Altenburger Kreises, Sieghardt Rydzewski, am Montag. Er warf Verkehrsminister Christian Carius (CDU) vor, weiter an einer "fehlerhaften, rein politisch motivierten Studie" zur Zukunft des Landesplatzes festzuhalten.
Der komplette mitteldeutsche Charterverkehr werde bereits durch die Flughäfen Leipzig/Halle, Dresden und teilweise auch von Erfurt abgedeckt. Dies treffe gleichermaßen auf die Luftfracht zu. Ein Ausbau dieses Geschäftsfelds sei schon aufgrund der Landebahnlänge von 2.400 Metern nicht möglich. Der private Geschäftsverkehr mache zudem nur einen sehr kleinen Marktanteil aus.
Die Betreiber des Flughafens sprachen von einer "Skandalstudie" des Landes und verwiesen auf ein eigenes Gutachten. Demnach wurde der Finanzbedarf des Flughafens zu hoch berechnet. Die Zuschüsse hätten 2009 bei 1,6 Millionen Euro und nicht bei 2,1 Millionen Euro gelegen.
Carius hatte unlängst angekündigt, den Flugplatz ab dem kommenden Jahr nicht mehr finanziell zu fördern. Eine Studie im Auftrag der Landesregierung hatte den Betreibern zu einer Abkehr von der bisherigen Strategie geraten. Eine Perspektive ergibt sich der Untersuchung zufolge nur, wenn der Flugplatz den Billigflugbereich aufgibt. Dagegen protestierten umgehend der Landkreis, der hier nur einen Versuch zur Rettung des ebenfalls maroden Erfurter Flughafens sieht, und auch die IHK Thüringen.