Die Bundesregierung ringt einem Pressebericht zufolge um den Einstieg der staatlichen Förderbank KfW beim Luftfahrt- und Rüstungskonzern EADS. Während das Kanzleramt den Kauf des vom Autokonzern Daimler gehaltenen Aktienpakets durch die KfW favorisiere, lehne das Wirtschaftsministerium diese Variante ab, berichtete das "Handelsblatt" am Montag unter Berufung auf Regierungskreise.
Das FDP-geführte Ressort fürchte einen "ordnungspolitischen Sündenfall", wenn der Staat sich indirekt an dem Konzern beteilige.
Die Aktionärsstruktur von EADS ist eine hochpolitische Angelegenheit: Im Eigentümerkreis herrscht eine Balance zwischen den deutschen und den französischen Aktionären, die je auf genau 22,45 Prozent kommen. Zusammen mit Spaniens Staatsholding Sepi beherrschen sie den Konzern. Der Rest befindet sich in Streubesitz. Bislang wird der deutsche Teil vom Daimler-Konzern kontrolliert, der selbst 15 Prozent des Kapitals an EADS und die Stimmrechte eines weiteren bei Finanzinvestoren geparkten Aktienpakets vertritt. Daimler möchte seine Anteile inzwischen loswerden.
Um die deutschen Interessen zu schützen, erwägt das Kanzleramt nun laut Zeitung, dass die KfW den Daimler-Anteil übernehmen soll, zumal sich offenbar keine privaten Investoren aus Deutschland finden. Im Gespräch ist laut Zeitung aber auch der Einstieg von Investoren aus den arabischen Golf-Staaten.