In Singapur hat am Dienstag die größte Luftfahrtmesse Asiens, die «Singapore Airshow 2012» begonnen. Bis Sonntag präsentieren dort hunderte Unternehmen aus aller Welt neue Entwicklungen für die zivile und militärische Luftfahrt. Auch 25 deutsche Unternehmen werden auf dem deutschen Messestand als Aussteller vertreten sein.
So präsentiert das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) Forschung für einen umweltfreundlicheren und leiseren Luftverkehr durch elektrische Bodenantriebe von Flugzeugen. Gemeinsam mit den Partnern Airbus und Lufthansa Technik hat das DLR ein mit einer Brennstoffzelle angetriebenes elektrisches Bugrad entwickelt. Hiermit können Flugzeuge am Flughafen ohne den Einsatz seiner Triebwerke zur Startbahn und in die Parkposition rollen. In einem ersten Test mit dem DLR-Forschungsflugzeug A320 ATRA hat das Bugrad bereits 2011 bewiesen, dass der elektrische Antrieb in der Lage ist, Verkehrsflugzeuge dieser Größe zu bewegen.
Auch das Projekt "Systems for Green Operations" beschäftigt sich mit elektrischen Antrieben von Flugzeugen: DLR-Wissenschaftler arbeiten an belastbaren Prognosen über die möglichen Vorteile eines elektrischen Hauptfahrwerks, das in der Lage wäre, Flugzeuge bis zu der Größe eines A380 ohne Einsatz der Triebwerke am Boden zu bewegen. Als Grundlage haben die Forscher ein Schnellzeit-Simulationsprogramm entwickelt, das die Bodenbewegungen der Flugzeuge für einen ganzen Tag simuliert.
Die großen Flugzeugbauer nutzen Messen traditionell zum Verkünden bereits vorher ausgehandelter Geschäfte. So brachte Boeing den Großauftrag der indonesischen Lion Air über 230 Flugzeuge plus Optionen unter Dach und Fach. Airbus verkündete den Verkauf von 35 weiteren A320neo und Bombardier gab Bestellungen über 24 CRJ1000 und fünf Q400 bekannt. Der brasilianische Hersteller Embraer erhielt von der einheimischen Azul einen Anschlussauftrag über zehn weitere E-195.
Die "Singapore Airshow" als Nachfolger der "Asian Aerospace" wurde erstmals 2008 auf einem neuen Messegelände abgehalten und findet nun alle zwei Jahre statt. Die Messe bietet neben einem umfangreichen Ausstellungsteil auch ein Konferenzprogramm.