Der europäische Flugzeugbauer Airbus nennt die von Bombardier übernommene Mittelstrecken-Baureihe C-Series in A220 um. Der Name wurde laut Teilnehmern von Verkehrsflugzeugchef Guillaume Faury bei einer Mitarbeiterversammlung in Toulouse vorgestellt. Der Flugzeugbauer präsentierte dort ein Flugzeug mit einer A220-Lackierung.
Der gewählte Name ist offensichtlich an den Airbus-Verkaufsschlager A320 angelehnt, das sehr erfolgreiche Mittelstreckenflugzeug des europäischen Boeing-Rivalen. "Bombardier hat ein fantastisches Flugzeug entworfen", sagte Faury. "Und indem wir es verkaufen, die Produktion hochfahren, mit unseren Zulieferern an den Kosten arbeiten, machen wir aus diesem Flugzeug einen großen Erfolg."
Produktionsvolumen soll deutlich steigen
Mit der A220 erweitert der Flugzeugbauer seine Produktpalette um kleinere Passagierjets, ohne selbst viel Geld in die Entwicklung neuer Flugzeuge investieren zu müssen. Bombardier ist weiterhin an dem Programm beteiligt und setzt darauf, dass das Flugzeug sich unter dem Dach von Airbus besser verkauft.
Bislang gibt es für das Programm nur 402 Bestellungen. 38 Flugzeuge sind bereits ausgeliefert worden, davon 23 an die Lufthansa-Tochter Swiss. Die Airbus-Strategie sieht vor, das Volumen deutlich hochzufahren - und dann auch deutlich günstiger produzieren zu können. A220-Verkaufschef David Dufrenois äußerte die Hoffnung, dass allein in diesem Jahr mehr als 100 Bestellungen unterschrieben werden könnten.
C-Series zum 1. Juli übernommen
Der europäische Flugzeugbauer Airbus hatte zum 1. Juli die Mehrheit (50,01 Prozent) der Mittelstrecken-Baureihe C-Series von Bombardier übernommen. Kaufpreis: ein symbolischer kanadischer Dollar. Darauf einigten sich Airbus mit dem Konzern und dessen Partner Investissement Quebec. Die Europäer stecken Insidern zufolge wohl knapp eine Milliarde Euro in die Weiterentwicklung der C-Series.
Kurz nach dem Closing des Airbus-Deals verkündete Boeing offiziell, ein Joint-Venture mit dem brasilianischen Flugzeugbauer Embraer gründen zu wollen:
Lesen Sie auch: Das bedeuten die Deals von Airbus und Boeing Hintergrund