Ryanair konnte dank einer ungewöhnlich starken Nachfrage und gestiegener Ticketpreise schwarze Zahlen für das dritte Quartal ausweisen, wie die Airline in Dublin mit. Unter dem Strich stand ein Gewinn von 88 Millionen Euro nach einem Verlust von 66 Millionen ein Jahr zuvor.
Während die Zahl der Fluggäste um sechs Prozent auf 35,9 Millionen stieg, sprang der Umsatz um 21 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro nach oben. Allein die Ticketpreise stiegen um neun Prozent. Besonders kräftig legten allerdings die Zusatzerlöse für bevorzugtes An-Bord-Gehen und die Auswahl von Sitzplätzen zu. Die sogenannten "Ancillarys stiegen um 28 Prozent zu.
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Dank des unerwartet guten Geschäftsverlaufs hatte die Ryanair-Führung Anfang Januar ihre Gewinnprognose angehoben. Im Ende März endenden Geschäftsjahr soll der Gewinn seither 950 Millionen bis 1,05 Milliarden Euro erreichen.
Zuvor hatte O'Leary 800 bis 900 Millionen Euro in Aussicht gestellt, nachdem das Ergebnis im Vorjahr auf 885 Millionen Euro eingebrochen war.
737-Max-Probleme dämpfen Ryanair-Wachstum
Ryanair werde die Schwelle von jährlich 200 Millionen Passagieren ein bis zwei Jahre später erreichen als bisher geplant. Statt im Geschäftsjahr bis Ende März 2024 werde dieses Ziel erst 2025 oder 2026 erreicht.
Mit der Auslieferung der ersten Boeing 737 Max rechnet Michael O'Leary inzwischen nicht mehr vor September oder Oktober 2020. Ursprünglich wollte er im Sommer 58 Maschinen des Typs in der Luft haben. Von den Einsparungen, die sich die Airline durch den geringeren Kerosinverbrauch des Modells verspricht, dürfte wegen der verspäteten Auslieferungen erst in etwa einem Jahr etwas zu sehen sein.
Die Ryanair-Führung baut weiter auf den Erfolg der "Max" und den im Vergleich zum Vorgängermodell geringeren Kerosinverbrauch, den das Flugzeug seinen deutlich größeren Triebwerken verdankt.