Ryanair will offenbar alle in den Niederlanden beschäftigten Mitarbeiter entlassen. Der Low-Coster hat nach Angaben der Gewerkschaft VNV einen Antrag gestellt, wegen "der schlechten Wirtschaftsleistung des Unternehmens" die gesamte Belegschaft zu kündigen. Auf Anfrage von airliners.de will sich der Billigflieger nicht dazu äußern.
Die Anfrage werde derzeit von der UWV-Arbeitsagentur der Regierung geprüft, die entscheiden muss, ob die Redundanzanfrage ordnungsgemäß argumentiert wurde, berichten niederländische Medien. Wie viele Mitarbeiter davon betroffen wären, ist nicht bekannt - es soll aber um alle Piloten, Flugbegleiter und das komplette Bodenpersonal an den drei niederländischen Basen (Amsterdam, Eindhoven und Maastricht) gehen.
Gericht untersagt Zwangsversetzung
Einen ersten Rückschlag im Kampf gegen seine niederländischen Angestellten mussten die Iren bereits hinnehmen. Parallel zur Nachricht über das Ende der Basis in Bremen ließ Ryanair im Herbst auch verlautbaren, dass die Station in Eindhoven geschlossen werden soll.
Hier hatten die Piloten zweimal gestreikt. 16 von ihnen sollten aus Eindhoven an andere Basen "zwangsversetzt" werden; dies untersagte ein Gericht - die Entscheidung über das Aus der Station habe angesichts der Arbeitskampfmaßnamen "den Anschein einer Sanktion".
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Allerdings betonte das Gericht auch, es habe keine Befugnis, das Aus der Basis zu blockieren. Ryanair müsse den Piloten weiter Gehalt bezahlen und ihre Ratings auf dem neuesten Stand halten. Die Airline ließ den Flugzeugführern daraufhin die Wahl, freiwillig an eine andere Station zu wechseln oder entlassen zu werden.