Russlands private Fluglinie Transaero steht wegen ihrer Schuldenlast von rund 3,4 Milliarden Euro vor dem Aus. Ein Konkurs sei "der einzig mögliche Weg", sagte Wirtschaftsminister Alexej Uljukajew jetzt der Agentur Interfax zufolge. Die staatliche Konkurrentin Aeroflot verzichtete auf die Übernahme der Transaero, nachdem dessen Aktionäre das nötige Paket von 75 Prozent plus 1 Aktie nicht zusammengebracht hatten.
Die Behörden in Moskau legten fest, dass Auslandsflüge - unter anderem nach Berlin, München und Frankfurt/Main - zum 5. Oktober und Inlandsflüge zum 15. Oktober eingestellt werden müssen. Bereits am Donnerstag musste Transaero den Ticketverkauf stoppen.
Als größte Gläubiger der Fluggesellschaft kündigten die Großbanken VTB und Sberbank an, einen Insolvenzantrag zu stellen. Die 1991 gegründete Transaero war bei russischen Touristen beliebt, weil sie erschwingliche Flüge zu populären Auslandszielen bot. Sie operierte zuletzt mit einer Flotte von mehr als 100 Maschinen, die nach Experteneinschätzung zu teuer war.
Im Zuge der schweren Wirtschaftskrise flog die Airline im ersten Halbjahr 2015 einen Verlust von 8,5 Milliarden Rubel (116 Millionen Euro) ein. Bereits vergangenes Jahr hatte die Regierung die angeschlagene Fluglinie mit einer Garantie über neun Milliarden Rubel unterstützt.