Prorussische Hacker haben Cyberangriffe auf Ziele in Deutschland angekündigt. Kurz nach Bekanntwerden der Entscheidung der Bundesregierung am Dienstagabend, die Ukraine mit Kampfpanzern zu unterstützen, veröffentlichte eine bekannte Hackergruppe in ihrem Telegram-Kanal eine Nachricht zu dem Thema.
Die Gruppe ruft darin zu einem "umfassenden Cyberangriff auf Deutschland" auf, an dem sich andere Hackergruppen beteiligen sollen. Am Mittwoch veröffentlichte die Gruppe dann Listen potenzieller Angriffsziele, etwa die Websites von Flughäfen.
Am Mittwochvormittag waren bereits die Webseiten mehrerer deutscher Flughäfen vorübergehend nicht erreichbar. Ob es einen Zusammenhang mit dem Hacker-Aufruf gab, war zunächst unklar.
Während die Betreiber in München und Düsseldorf die Probleme offensichtlich relativ schnell in den Griff bekamen - die Seiten waren nach kurzer Zeit wieder verfügbar - dauerten die Webseiten-Probleme bei anderen Flughäfen wie etwa in Hamburg, Köln-Bonn, Dresden, Leipzig, Hahn und Nürnberg bis zum Mittag an.
Keine größeren Auswirkungen
Am frühen Nachmittag waren schließlich alle Flughäfen über das Netz wieder erreichbar. Zu den Gründen der technischen Probleme gab es zunächst keine Angaben vonseiten der Betreiber.
Dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zufolge handelte es sich um sogenannte Distributed denial-of-service (DDoS)-Angriffe. Dabei werden Webseiten mit Aufrufen geflutet, bis die Server abstürzen.
"Derzeit sind einige Websites nicht erreichbar", teilte die Behörde mit. "Hinweise auf direkte Auswirkungen auf die jeweilige Dienstleistung liegen aktuell nicht vor und sind nach Einschätzung des BSI bei Ergreifen üblicher Schutzmaßnahmen auch nicht zu erwarten." Die Angriffe auf die Seiten der Bundesverwaltung seien größtenteils abgewehrt worden.
DDoS-Attacken gelten als technisch simple Angriffe, die häufig von "Hacktivisten" eingesetzt werden. Dabei nehmen Gruppen einzelne Internet-Seiten aufs Korn, um auf bestimmte Themen aufmerksam zu machen. In der Regel bleiben die internen IT-Systeme eines Unternehmens davon unberührt und es werden auch keine Daten abgezogen.