Am schweizer Regionalflughafen Altenrhein wird es langsam ernst: Die Flüge der neuen flughafeneigenen Regionalfluggesellschaft "People’s Viennaline" sind seit Freitag buchbar. Der Flugbetrieb soll mit Beginn des Sommerflugplans am 28. März anlaufen. Mit einer Embraer 170 geht es dann von der Heimatbasis Altenrhein bis zu dreimal täglich nach Wien und retour.
Der Newcomer tritt damit mit Einstiegspreisen ab 120 EUR oneway in direkte Konkurrenz zu Austrian Airlines. Die Österreicher bedienen derzeit die einzige Linienverbindung ab Altenrhein - ebenfalls nach Wien. Von der anderen Bodensee-Seite aus fliegt zudem Intersky die Route Friedrichshafen-Wien. People’s Viennaline setzt in der Konkurrenz zu den Mitbewerbern nach eigenen Angaben vor allem auf "Komfort sowie die Laufruhe während des Fluges“ und damit auf den Jet-Faktor.
Austrian Airlines kündigte an, dass die Strecke auf jeden Fall beibehalten wird - und das zu konkurrenzfähigen Preisen. Zudem würden die Passagiere vom Star-Alliance-Netzwerk am Hub Wien profitieren. Auch Intersky zeigt sich unbeeindruckt. Beide Airlines setzen bei der Wien-Verbindung auf eine Dash-8.
Embraer 170 kommt von Finnair
Die von People’s Viennaline eingesetzte Embraer 170 verfügt über 76 Sitzplätze. Die Maschine kommt von Finnair, durchläuft zur Zeit einen C-Check und soll etwa zehn Tage vor der Betriebsaufnahme in Altenrhein eintreffen. Dann soll auch die Flugbetriebslizenz (AOC) erteilt werden. Die Crews seien bereits angeheuert, teilte die Airline mit. Die zumeist ehemaligen Austrian-Airlines-Piloten sowie das Kabinenpersonal würden ihre Einweisungen bei Niki erhalten, die darüber hinaus gegebenenfalls mit einem Flugzeug aushelfen würde, wenn die eigene Maschine ausfällt oder sich in der Wartung befindet.
People’s Viennaline wurde im vergangenen Herbst von einer Tochtergesellschaft des Flughafens Altenrhein gegründet. Für Misstöne sorgte eine einseitige Kündigung eines Vertrags mit Austrian Airlines. Der Flughafen, der als "People's Business Airport" vermarktet wird, wollte damit offenbar den einzigen direkten Konkurrenten zu einem Codeshare bewegen. Die Austrian hatte zuvor erwogen, die Strecke einzustellen. Nun pocht die AUA allerdings auf Einhaltung des noch fünf Jahre laufenden Vertrags.