Die Fluggastzahlen an den beiden großen bayerischen Flughäfen München und Nürnberg sind im Corona-Jahr 2020 um jeweils mehr als 75 Prozent eingebrochen. Am Münchner Franz-Josef-Strauß-Airport wurden von Januar bis Dezember vergangenen Jahres 11,11 Millionen Fluggäste gezählt, rund 37 Millionen weniger als 2019 und damit der niedrigste Wert seit Eröffnung des Flughafens im Jahr 1992. Die rund 90 regelmäßig in München verkehrenden Luftverkehrsgesellschaften haben ihr Flugangebot im Jahre 2020 massiv reduziert oder vorübergehend sogar komplett eingestellt, teilte der Flughafen mit.
In Nürnberg wurde mit 917.000 Passagieren die Grenze von einer Million unterschritten - ein Minus um 77,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie der Flughafen mitteilte. Zuletzt wurde die Zahl von einer Million in Nürnberg im Jahr 1985 unterschritten.
Es gebe jedoch optimistische Signale, dass viele Fluggesellschaften von Frühjahr 2021 ein ihre Flugverbindungen von und nach Nürnberg wieder aufnehmen wollen. Dazu zählten unter anderem Lufthansa, Swiss, Austrian Airlines, Air France und Lot. Die Billigflieger Ryanair und Wizz Air hätten ihre Planungen für 2021 noch nicht abgeschlossen, hieß es.
Hannover mit mehr Frachtumschlag
Ganz ähnlich ist die auch die Lage im Norden. Die Einschränkungen durch die Corona-Krise haben den Verkehr am Flughafen Hannover im vergangenen Jahr weitgehend lahmgelegt. Insgesamt 1,45 Millionen Passagiere zählte der Airport bis Ende Dezember, wie ein Flughafensprecher mitteilte. Ein Jahr zuvor waren noch 6,3 Millionen Fluggäste gekommen. Das entspricht einem Rückgang um 77 Prozent. Der Jahresrekord des Hannover Airport liegt bei 6,32 Millionen Passagieren im Jahr 2018.
Einen deutlichen Zuwachs gab es dagegen beim Frachtverkehr. Die am HAJ abgewickelte Luftfracht legte den Angaben zufolge um mehr als 50 Prozent auf 18.200 Tonnen zu. Auch bei der Luftpost habe es mit 6650 Tonnen ein Plus von 7,5 Prozent gegeben, sagte der Sprecher.