Der Caterer und Restaurantbetreiber Do&Co hat ein Angebot für das Europa-Geschäft von LSG Sky Chefs abgegeben. Damit ist das Wiener Unternehmen einer von drei Bietern für Teile der Lufthansa-Tochter. Auch die Schweizer Gategroup und der Luftfahrtdienstleister Dnata aus Dubai sollen Interesse haben.
Die "Oberösterreichischen Nachrichten" zitieren den Do&Co-Vorstand Gottfried Neumeister mit der Einschätzung, dass die LSG eine sinnvolle Ergänzung für sein Unternehmen wäre, weshalb man "klarerweise" beim Bieterrennen dabei sei. Laut der Zeitung interessiere sich Do&Co nur für das Europa-Geschäft, da man dieses ohne Kapitalerhöhung stemmen könne.
In Europa erzielte LSG mit 9000 Mitarbeitern im vergangenen Jahr einen Umsatz von 1,1 Milliarden Euro und damit 250 Millionen Euro mehr als Do&Co. Die Lufthansa-Tochter insgesamt steuerte einen Gewinn von 115 Millionen Euro zum Konzernergebnis bei.
Verkauf trotz guter Zahlen
Die LSG gehört zu den führenden Airline-Caterern der Welt. Sie liefert jährlich rund 700 Millionen Mahlzeiten und ist an 205 Flughäfen weltweit für mehr als 300 Fluggesellschaften und eine wachsende Zahl europäischer Bahnbetreiber tätig. Das Unternehmen könne als Ganzes oder in Teilen verkauft werden, erklärte Lufthansa im Frühjahr. Wünschenswert sei ein strategischer Investor, der das Geschäft weiter entwickle.
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Dass der Verkauf trotz insgesamt guter Zahlen entweder als Ganzes oder in mehreren Teilen kommen soll, ist fest beschlossen. Ein Umstand, der einigen Unmut unter den Beschäftigten und bei der Gewerkschaft Verdi ausgelöst hat. Lufthansa-Chef Carsten Spohr sagte kürzlich gegenüber der Neuen Zürcher Zeitung, dass man die LSG auch aus ökologischen Gründen verkaufen müsse, da Investitionen in neue, treibstoffeffiziente Flugzeuge Priorität hätten. "Damit stellt sich die Frage, ob wir auch in den Catering-Markt noch zusätzlich genügend investieren können, um der LSG eine gute Zukunftsperspektive geben zu können.", so Spohr weiter.