Die angeschlagene norwegische Fluggesellschaft Flyr ist pleite. Das Unternehmen habe entschieden, beim Osloer Gericht Insolvenzantrag zu stellen, teilte die Airline am Dienstagabend mit. Alle Abflüge würden abgesagt und die Ticketverkäufe eingestellt.
Zuvor hatte der Billigflieger vergeblich versucht, Geldgeber aufzustreiben, um die Finanzlöcher zu stopfen. Zu Wochenbeginn hatte Flyr bereits eingeräumt, dass die kurzfristige Liquiditätslage kritisch sei. Dem Unternehmen sei es nicht gelungen, in den vergangenen Tagen umgerechnet rund 30 Millionen Euro frischer Mittel bei Investoren einzuwerben.
Flyr war erst im Sommer 2021 an den Start gegangen. Mit einer Flotte von einem Dutzend Flugzeugen bietet die Airline Verbindungen im Inland und in Europa an. In Deutschland stand zuletzt nur noch Berlin im Flugplan.
Während Corona angetreten, wollte der norwegische Billigflieger seine Kunden komplett digital und vor allem ausschließlich über eigene Systeme bedienen. Das hat offenbar nicht gereicht, um die Flugzeuge zu füllen.
Zuletzt setzte Flyr sogar noch eine Anbindung an das Großhandelssystem Amadeus auf und versuchte, bei Geschäftskunden Fuß zu fassen. Beides half nichts. Bei einem Umsatz von umgerechnet 93 Millionen Euro machte die Airline von Januar bis September 2022 einen Nettoverlust in etwa gleicher Höhe.