Europas größter Billigflieger Ryanair kann angesichts hoher Buchungszahlen im Januar keine Anzeichen für eine Rezession in Großbritannien oder in anderen europäischen Ländern ausmachen. Die Nachfrage sei weiterhin hoch.
Allein am vergangenen Wochenende seien zwei Millionen Buchungen eingegangen, so viele wie nie zuvor binnen zwei Tagen, sagte Ryanair-Group-Chef Michael O'Leary am Dienstag in London. Urlaub werde nicht mehr als Luxus ansehen, so O'Leary. Kunden würden eher an anderer Stelle "knausern und sparen".
Ticketpreise steigen
"Ich glaube, die Leute machen sich Sorgen, dass die Ticketpreise im Sommer steigen", sagte O'Leary. "Das werden sie auch." Ryanair gehe davon aus, dass die durchschnittlichen Flugpreise für Kurzstreckenflüge in Europa um einen hohen einstelligen Prozentsatz steigen werden.
Das liege daran, dass die Kapazitäten auf dem europäischen Luftverkehrsmarkt weiterhin begrenzt seien. Während Ryanair bereits mehr fliege als vor der Pandemie, lägen konkurrierende Fluggesellschaften wie Easyjet, British Airways und Lufthansa immer noch hinter ihrem Angebot von 2019 zurück.
O'Learys Übernahmeprognosen
Mit Blick auf das für Mittwoch erwartete Gebot der Lufthansa für die Alitalia-Nachfolgerin Ita Airways rechnet O'Leary mit einer Übernahmewelle: "Alitalia wird wahrscheinlich in den nächsten drei oder vier Monaten bei Lufthansa landen."
Die portugiesische Tap könnte von der British-Airways-Mutter IAG geschluckt werden. Auch der britische Billigflieger Easyjet werde bei IAG oder Air France-KLM landen. Die Lufthansa werde den ungarischen Billigflieger Wizz kaufen.