Lufthansa neue Kreditkartengebühr könnte die Wirtschaft mit einem dreistelligen Millionenbetrag belasten, befürchtet der Verband Deutsches Reisemanagement (VDR). Die Fluggesellschaft hatte Anfang des Monats die Einführung einer "Optional Payment Charge" (OPC) in allen Vertriebskanälen zum 2. November angekündigt. Die Gebühr fällt damit erstmals auch für Kreditkartenbezahlungen in Reisebüros an. Dabei wird die neue Gebühr direkt über die Reservierungssysteme berechnet. Bei rabattierten Firmentarifen kommt die neue OPC-Gebühr erst ab dem 31. März.
Die neue Gebühr richte sich nach Reiseantrittsland und Zielregion. Für Lufthansa-Tickets mit Reiseantritt in Deutschland werden demnach für alle innerdeutschen Reisen 5 Euro, innerhalb Europas 8 Euro und für Langstreckenreisen 18 Euro pro Ticket berechnet. Auch bei den Verbund-Fluglinien Austrian Airlines, Bmi, Brussels Airlines und Swiss wird die Kreditkarten-Gebühr fällig, aber jeweils nur für Tickets mit Reiseantritt in Deutschland, Belgien, Finnland, Großbritannien, den Niederlanden und der Schweiz. Mit der Einführung des neuen Entgeltes will der Lufthansa-Konzern die Kreditkartennutzer an den entstehenden Kosten beteiligen, sagte ein Sprecher.
Der VDR hält das für vorgeschoben. Durch die OPC-Gebühr steigen die Kosten um bis zu zwei Prozent sagte Verbandspräsident Dirk Gerdom gegenüber der „Wirtschaftswoche“ (Freitagausgabe). Doch das Disagio, das Lufthansa an die Kreditkartenfirmen abführt, falle höchstwahrscheinlich niedriger aus. Experten gehen von 0,7 bis ein Prozent aus.