Einem Bericht der "F.A.Z." zufolge plant die Lufthansa einen zweistufigen Prozess für den Verkauf ihrer Wartungssparte.
Lufthansa Technik soll demnach zunächst Finanzinvestoren für eine Private-Equity-Minderheitsbeteiligung anwerben. Dieser solle mit seinen Erfahrungen mittelfristig den Weg für einen Börsengang der Sparte ebnen.
Der neue Finanzinvestor könne sich im Gegenzug "bedeutsame Mitbestimmungsrechte" in der Transaktion aushandeln, schreibt die Zeitung. Nach einem Börsengang könnte der Investor zudem im Unternehmen verbleiben.
Daher unterschiedet sich das nun angelaufene Bieterverfahren laut "F.A.Z." von gewöhnlichen Verfahren: "Es ist nicht so sehr die Verkaufsseite, die mit Präsentationen wirbt. Eher sollen andersherum die Kaufinteressenten darlegen, was sie mit ihrer Beteiligung und dem Unternehmen vorhaben."
Verhandlungen sollen im Dezember beginnen
Die Lufthansa will früheren Berichten zufolge ab Anfang Dezember mit Investoren über den geplanten Teilverkauf verhandeln. Im Januar 2023 könnte dem Vorstand dann eine Liste mit unverbindlichen Angeboten vorliegen. Vor allem Private-Equity-Investoren hätten Interesse, berichtete das "Handelsblatt" im September.
Der Zeitung zufolge strebt der Vorstand eine Bewertung der Wartungssparte von sechs bis acht Milliarden Euro an - einschließlich Schulden. In Bieterkreisen werde eine Bewertung von sechs Milliarden und mehr für realistisch gehalten - je nach Geschäftsentwicklung. Dabei war aber noch unklar, ob Lufthansa einen Börsengang der Technik anstrebt, oder nur einen Anteil verkaufen will. Nun geht es offenbar um beides.
Die Lufthansa hatte beide Optionen während der Corona-Krise ins Auge gefasst, um sich nach der Rettung durch den Staat während der Pandemie zusätzliches Geld zu verschaffen. Im Sommer 2021 hatte der Vorstand sogar angekündigt, noch im selben Jahr über den Teilverkauf zu entscheiden. Daraus wurde aber nichts. Inzwischen hat der Konzern die staatlichen Finanzhilfen aus der Krise zurückgezahlt und steht finanziell wieder deutlich besser da.