Die Lufthansa wird in Zukunft verstärkt mit der Fluglinie Iran Air zusammenarbeiten. Darauf haben sich beide Seite in einer Absichtserklärung geeinigt, berichtet "Air Transport World" (ATW). Das Portal beruft sich auf dabei auf iranische Medienberichte.
Demnach will die Lufthansa dem iranischen Partner bei der Restrukturierung des Unternehmens und im IT-Bereich helfen. Über weitere Details wurde laut einem Lufthansa-Sprecher Stillschweigen vereinbart, heißt es bei ATW. Berichte, dass Lufthansa Technik einen Wartungsbetrieb im Iran plane, kommentierte der Konzernvertreter nicht.
Lufthansa sieht im Iran einen neuen Markt
Nach der Einigung im Atomstreit wird der Iran schrittweise von internationalen Sanktionen befreit und kann sich wirtschaftlich öffnen. Das verschaffe dem Konzern neue Möglichkeiten, sagte Lufthansa-Chef Carsten Spohr bereits im vergangenen September der Nachrichtenagentur "Reuters".
Er sah damals vor allem Chancen für die Wartungs- und die Catering-Sparte von Europas größtem Luftfahrtkonzern. Aber auch neue Ziele im Flugplan seien denkbar, so Spohr. Die Lufthansa bietet derzeit tägliche Flügen zwischen ihrem Hub Frankfurt und Teheran an. Außerdem verbindet die österreichische Tochter Austrian Airlines Wien mit der iranischen Hauptstadt.
Großbestellung bei Airbus
Der Iran hatte bereits im vergangenen Jahr angekündigt, hunderte neue Linienflugzeuge zu kaufen. Das Land brauche "jedes Jahr 80 bis 90 Maschinen für unsere Flotte", sagte der Vizechef der zivilen Luftfahrtbehörde, Mohammed Chodakarami damals. Inzwischen wurden Flugzeuge bei ATR bestellt, bei Airbus ging eine Order über fast 120 Maschinen ein.
Stückzahl | |
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A320-Familie | 21 |
A320neo-Familie | 24 |
A330-Familie | 27 |
A330neo-900 | 18 |
A350-1000 | 16 |
A380 | 12 |
Quelle: Airbus
Laut "Reuters" will der Iran nicht nur mit den neuen Maschinen den Golf-Carriern wie Etihad oder Emirates Konkurrenz machen. Die iranische Hauptstadt Teheran soll - wie zum Beispiel Dubai, der Hub von Emirates - als Drehkreuz etabliert werden. Ein Plan, der auch dem neuen Partner Lufthansa gefallen dürfte.
Denn die Golf-Carrier machen Durck auf Deutschlands größte Airline, zudem fühlt sich die Lufthansa benachteiligt. Den arabischen Airlines wird immer wieder vorgeworfen, den internationalen Wettbewerb mit Subventionen und staatlichen Unterstützungen zu verzerren. Die kritisierten Gesellschaften weisen die Vorwürfe jedoch zurück.