Mit einem einzigen Klick im Buchungsprozess können Reisende jetzt die CO2-Emissionen ihrer Flugreise mit Lufthansa ausgleichen. Im Laufe des zweiten Quartals sollen die neuen Kompensationsmöglichkeiten auch bei Austrian Airlines, Brussels Airlines und Swiss in die Buchungsmasken integriert werden.
Direkt nach der Auswahl eines Flugtickets auf der Webseite der Airline können die Kunden dabei zwischen drei Optionen für CO2-neutrales Fliegen auswählen: Nachhaltigen Flugtreibstoff (SAF) kaufen, ein zertifiziertes Klimaschutzprojekt unterstützen oder eine Kombination aus beidem.
Basis für den neuen Service ist die 2019 vom Lufthansa Innovation Hub entwickelte digitale Lösung "Compensaid". Dabei konnte der Kunde mit einem Schieberegler selbst den SAF-Anteil auswählen. Die Möglichkeit zur Kompensation und auch die Bezahlung war aber ein separater Prozess.
In der Vergangenheit hatten sich weniger als ein Prozent der Passagiere dafür entschieden, den CO2-Ausstoß ihres Fluges zu kompensieren. Indem die Optionen nun einfacher direkt im Buchungsprozess anklickbar ist, will Lufthansa nachhaltiges Reisen bei den Kunden fördern, heißt es in einer Pressemitteilung.
Dynamische SAF-Zumischung je nach Länge des Flugs
Für einen innerdeutschen Flug zwischen Berlin und Frankfurt in der Economy-Class fallen für 100 Prozent SAF-Zukauf Kosten in Höhe von rund 51 Euro an, die Unterstützung für ein Klimaschutzprojekt über den Partner Myclimate wird mit 1,38 Euro berechnet.
Die Kombination aus 80 Prozent Myclimate und einem 20-prozentigen Zukauf von nachhaltigem Kerosin berechnet Lufthansa mit 11,33 Euro. In Kombination mit einem Ticket in der Business-Class verteuert sich die Abgabe etwas.
Auf der Mittel- und Langstrecke weicht Lufthansa bei den Optionen zum Ausgleich ab. Hier gibt es lediglich die Möglichkeit, SAF anteilig in Kombination mit einem Klimaschutzprojekt zu buchen.
Für 20 Prozent SAF fallen auf einem Oneway-Flug zwischen Frankfurt und New York beispielsweise rund 64 Euro an, bei einer zudem angebotenen fünfprozentigen SAF-Quote sind es noch 22 Euro und die reine Kompensation über Myclimate wird mit 7,75 Euro berechnet.
Zwischen Frankfurt und Reykjavík sind die SAF-Optionen wieder anders: Hier gibt es 50 Prozent SAF für rund 61 Euro, zehn Prozent SAF-Beimischung für 15 Euro oder die Option ohne SAF für 3,18 Euro. Ein 100 prozentiger Ausgleich über SAF wird auch hier nicht angeboten.
Lufthansa ist zuversichtlich, dass sich die Bereitschaft, die CO2-Emissionen eines Fluges zu kompensieren, mit der Integration in die Buchung erhöhen wird. Auf ähnliche Art und Weise verkauft die Airline schließlich auch andere Zusatzleistungen wie etwa Zusatzgepäck oder Versicherungen. Einen Haken hat das neue Kompensationsangebot aus Passagiersicht allerdings: Wer seinen Flug storniert, bekommt die Kompensation nicht mehr zurück.