Die Flüge der Lufthansa und ihrer Billigtochter Germanwings können künftig vollständig miteinander kombiniert werden. Damit wollen die beiden Fluggesellschaften ihre Streckennetze nach eigenen Angaben vom Mittwoch noch enger verzahnen. Reisende können zum Beispiel vom Germanwings-Standort Dortmund zum Lufthansa-Drehkreuz München fliegen und von dort Langstreckenziele der Lufthansa erreichen. Fluggäste können die Kombinationsangebote demnach ab sofort im Reisebüros und am Ticketschalter buchen. In absehbarer Zeit soll dies auch online funktionieren.
Mit den Durchgangstarifen bekommen Flugreisende demnach nur einen einzigen Flugpreis für Reisen mit beiden Airlines. Außerdem können sie zu Beginn der Reise für alle Einzelflüge einchecken und auch ihr Gepäck gleich für die ganze Strecke durchchecken lassen. Dies ist normalerweise bei Billigfliegern nicht möglich.
Die engere Einbindung der Germanwings in den Lufthansa-Konzern zeichnete sich bereits im Sommer 2010 ab, als kombinierte Lufthansa/Germanwings-Tarife sowie die Teilnahme der Germanwings am Vielfliegerprogramm „Miles & More“ angekündigt wurden. Im darauffolgenden Jahr folgte ein Interlining. Zudem hat Germanwings die Flotte mit zwei Sitzkategorien ausgerüstet. Im November 2011 folgte dann die gegenseitige Vermarktung im Direktvertrieb über die Webseiten. Seit Februar übernimmt Germinwings zunehmend die Europa- und Deutschlandstrecken der Lufthansa abseits der großen Drehkreuze. Laut einem Pressebericht will die Lufthansa im Frühjahr nächsten Jahres über das Schicksal der Marke Germanwings entscheiden. «Ob wir an der Marke Germanwings festhalten werden, ist ergebnisoffen», sagte Passage-Chef Carsten Spohr Mitte Juni.