Lufthansa bietet künftig keine innerdeutschen Oneway-Flüge für 59 Euro mehr an. Die Preise beginnen stattdessen für einen einfachen Flug bei 90 Euro. Auch die 99-Euro-Tickets für einen Hin- und Rückflug innerhalb von Europa sollen wesentlich seltener angeboten werden als in der Vergangenheit und nicht mehr auf allen Strecken, erklärte ein Sprecher der Airline. Außerdem gelte bei ihnen künftig einen Mindestaufenthalt von zwei Nächten.
Die Änderungen greifen für Flugbuchungen ab dem 22. Oktober. Bereits getätigte Buchungen sind nicht betroffen. Der 59-Euro-Tarif war zum 1. April 2011 für die 41 Deutschland-Routen der Fluggesellschaft eingeführt worden. Er sollte als Ergänzung zum Hin- und Rückflugs-Einstiegstarif vom 99 Euro dienen.
Derzeit läuft die Umstellung eines großen Teils des Lufthansa-Deutschland- und Europaverkehrs auf die Germanwings. Nur die innerdeutschen und innereuropäischen Strecken zu den Drehkreuzen München und Frankfurt am Main bleiben langfristig in der Hand der Konzernmutter und dienen als Zubringer für das Langstreckengeschäft.
Von der Umstellung der Direktverkehre auf die neu gestaltete Tochtergesellschaft Germanwings erhofft sich die Lufthansa um 20 bis 30 Prozent sinkende Kosten. Germanwings muss sich gegenüber anderen Anbietern aus dem Billigflugmarkt behaupten. Der neue "Basic"-Tarif der Germanwings ist als reines Low-Cost-Angebot gedacht und nur über das Internet buchbar. Der niedrigste Preis beträgt hier 33 Euro pro Strecke.
Das Projekt ist der größte Posten im konzernübergreifenden Sparprogramm "Score", mit dem die Lufthansa ihren operativen Jahresgewinn um 1,5 Milliarden Euro steigern will. Die Verlagerung der Europaflüge auf die Billigtochter wird das Ergebnis bereits im laufenden Jahr um 90 Millionen Euro verbessern.