Offenbar haben die Initiatoren eines Bürgerbegehrens in Lübeck genügend Stimmen für einen Bürgerentscheid über die Zukunft des defizitären örtlichen Flughafens gesammelt. Die Frist für die Befürworter des Airports läuft am 7. Januar ab, dann prüft die Kommunalaufsicht die eingereichten Listen.
Für ein erfolgreiches Bürgerbegehren sind rund 17.500 gültige Unterschriften nötig. Sind genügend Unterschriften gültig, kann es den Angaben zufolge Ende April zum Bürgerentscheid in Lübeck kommen. Dann wären wie bei einer Kommunalwahl alle Lübecker aufgerufen, ihre Stimme abzugeben.
«Wir sind hochzufrieden mit dem Ergebnis», sagte der FDP-Fraktionsvorsitzende in der Lübecker Bürgerschaft, Thomas Schalies, der Zeitung. CDU, FDP und die Bürger für Lübeck (BfL) hatten das Bürgerbegehren mit Unterstützung durch den Flughafen initiiert, um die drohende Schließung im kommenden Jahr abzuwehren.
Hintergrund ist die von der Lübecker Bürgerschaft getroffene Entscheidung, den Flughafen nur noch bis März 2010 mit liquiden Mitteln zu versorgen. Die Bürgerschaft hatte Ende November mit den Stimmen von SPD, Grünen und Linkspartei beschlossen, den Flughafen abzuwickeln, wenn sich bis Ende Februar 2010 kein Investor findet.
Die Erwägungen sahen ursprünglich sogar bereits vor, nach dem Ende des laufenden Ryanair-Vertrags die Abfertigung von größeren Passagierflugzeugen in Blankensee zu beenden. Zur Zeit gibt es allerdings keinen klassischen Regionalverkehr am Platz. Von den insgesamt elf Destinationen im Linienbetrieb werden zehn Routen von Ryanair bedient.