Die Nachfolge-Airline der insolventen Air-Berlin-Tochter Niki, Lauda Motion, strebt keine weiteren Wet-Lease-Vereinbarungen mit anderen Fluggesellschaften an. Dies sagte Manager Niki Lauda am Rande eines gemeinsamen Pressegesprächs mit Ryanair-Chef Michael O'Leary in Wien: "Wir brauchen jetzt jeden Flieger, um mit Lauda Motion wachsen zu können."
Für Eurowings betreibt die am Wochenende zum ersten Mal gestartete Lauda Motion nach eigenen Angaben aktuell sechs Flugzeuge im Wet-Lease. Aus Flugplandaten geht hervor, dass derzeit nur zwei Maschinen unter "EW"-Flugnummer abheben.
Die Kooperation läuft über bis zu acht Maschinen bis Mai; ob auch darüber hinaus weiter Flugzeuge von Lauda Motion für die Lufthansa-Low-Cost-Tochter abheben, sei nicht seine Entscheidung, betont Lauda: "Wenn es von den Kartellbehörden erlaubt wird, können wir weiterfliegen."
15 + 6 = 21
Lauda Motion will im Sommer mit 21 Flugzeugen abheben: Vier Maschinen werden in Wien stationiert sein, vier in Berlin-Tegel, sechs in Düsseldorf, jeweils eines in Köln, Frankfurt, München, Nürnberg und Stuttgart sowie zwei in Zürich.
Neben den eigenen Maschinen wird Lauda Motion mit sechs Flugzeugen von Ryanair unterstützt: Vier Maschinen des Typs Boeing 737 werden im Wet-Lease von Berlin-Tegel aus betrieben, zwei von Düsseldorf. Ryanair hatte vergangene Woche bekanntgegeben, 75 Prozent von Lauda Motion übernehmen zu wollen.
Dass Eurowings-Passagiere bei einem von Lauda Motion durchgeführten Flug in einer Ryanair-Maschine sitzen könnten, schloss O'Leary allerdings aus.
Neue Maschinen sollen geleaste ersetzen
Die 15 Flugzeuge, die im Sommer von Lauda Motion selbst betrieben werden sollen, sind von Lufthansa geleast: Der Kranichkonzern musste sie nach der abgeblasenen Niki-Übernahme an den Neu-Eigentümer Lauda vermieten. Bislang waren alle 21 ehemaligen Maschinen der Air-Berlin-Tochter bei Eurowings eingeplant.
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Langfristig soll sich dies laut Lauda ändern: "Wir müssen langfristig mit Airbus reden, um die aktuell noch teuer bei Lufthansa geleasten Maschinen ersetzen zu können. Diese Gespräche werden jetzt schnell beginnen."
Tarifverhandlungen
Auch auf Kritik von eigenen Mitarbeitern geht Lauda ein: "Da wir wachsen wollen und müssen, will ich noch attraktivere Arbeitsplätze bieten als andere." So wolle er bereits bei der nächsten Tarifrunde mit der Gewerkschaft GPA an diesem Donnerstag einen Pay-Rise vorschlagen, der schon zum 1. April umgesetzt werden könnte.
