Die Zertifizierungsorganisation ASTM hat jetzt den von Amyris, einem amerikanischen Start-up-Unternehmen, gemeinsam mit dem Mineralölkonzern TOTAL entwickelten Kraftstoff Farnesan für die Verwendung in der zivilen Luftfahrt zugelassen. Somit stehen ab sofort drei Herstellungsverfahren für nachhaltige, alternative Flugkraftstoffe zur Verfügung, wie die Aviation Initiative for Renewable Energy in Germany (AIREG) informierte.
In dem neuen "Direct Sugar to Hydro Carbon" (DSHC) genannten Verfahren werden Saccharide (C5- und C6-Zucker) aus Biomasse durch Fermentation von Hefen direkt in Kohlenwasserstoffe umgewandelt. Dieses Fermentationsprodukt wird dann in chemischen Standardverfahren weiterverarbeitet und kann als Farnesan, dank der jetzt erfolgten ASTM-Zertifizierung, als biobasierte Kerosinkomponente dem Flugkraftstoff JET-A1 bis zu zehn Volumenprozent beigemischt werden.
Grundsätzlich können laut AIREG auch höhere Zucker wie zum Beispiel Zellulose genutzt werden. Hierauf wollen Amyris und TOTAL jetzt ihre gemeinsame Entwicklungsarbeit konzentrieren. Farnesen wird in einer ersten Anlage mit einer Jahreskapazität von 30 Millionen Litern in Brasilien produziert.
Der AIREG-Vorstandsvorsitzende Siegfried Knecht bezeichnete die Zulassung von Farnesan als einen Meilenstein für die zivile Luftfahrt. "Der vollkompatible, klimaschonende Kraftstoff bringt uns unseren Emissionsminderungszielen ein großes Stück näher", so Knecht.
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Die AIREG war vor fast genau drei Jahren ins Leben gerufen worden. Die Initiative setzt sich seitdem für den Einsatz regenerativer Energien im Luftverkehr in Deutschland ein.