Der Linienflugverkehr vom oberfränkischen Flughafen Hof wird endgültig eingestellt. Die einzige und bis zu Beginn dieses Jahres von der insolventen Cirrus Airline angebotene Strecke nach Frankfurt am Main werde nicht neu ausgeschrieben, teilte die Stadt Hof am Montag nach einer Sitzung des Gesellschafter-Gremiums mit. Als Gründe für die Entscheidung wurden die Entwicklungen im europäischen Luftverkehr und die Veränderungen in der Verkehrsinfrastruktur genannt, wodurch für Spartenverkehre kaum noch Raum sei.
In seiner Reaktion auf die Entscheidung der Flughafenbetreiber sagte Bayerns Verkehrsminister Martin Zeil (FDP), dass der Flugplatz Hof-Plauen auch ohne Linienflugverkehr ein Schwerpunktlandeplatz zur Abwicklung des Geschäftsreise-, Werks- und Privatflugverkehrs zur Verfügung stehe. Der Flugplatz bleibe eine wichtige Infrastruktureinrichtung für Oberfranken, sagte Zeil.
Die Flughafenbetreiber kündigten an, sie wollten eine mögliche Anbindung des Flughafens Hof an die bereits bestehende Strecke Bern-München überprüfen. Gemeinsam mit dem Wirtschaftsministerium und dem Luftamt Nordbayern wollen die Betreiber nun die notwendigen Investitionen klären «und das Profil des Flughafens für die kommenden Jahre vertraglich» festlegen. Auch Personal soll nun eingespart werden. Ziel sei «eine sozialverträgliche Anpassung der Beschäftigtenzahlen».
Eine Wiederaufnahme der Linienverbindung hätte bedeutet, dass die öffentliche Hand ihre Zuschüsse noch einmal hätte erhöhen müssen, teilte die Stadt Hof mit. «Eine weitere Steigerung der Zuschüsse ist aus meiner Sicht nicht mehr verantwortbar», sagte Oberbürgermeister Harald Fichtner (CSU). «Der Entschluss, die Linie nicht neu auszuschreiben, ist deshalb schmerzhaft, aber unvermeidlich.»
Das in Saarbrücken ansässige Unternehmen Cirrus Airlines hatte Ende Januar Insolvenzantrag gestellt. Wenige Tage zuvor hatte Cirrus den Linienverkehr zwischen dem Regionalflughafen Hof-Plauen und Frankfurt/Main gestoppt. Die von Cirrus angebotene Verbindung war massiv von der öffentlichen Hand unterstützt worden - 2011 beispielsweise mit 3,6 Millionen Euro. Oppositionspolitiker im Landtag hatten die millionenschweren Zuwendungen der Staatskasse für den Regionalflughafen stets heftig kritisiert.
Zeil dagegen verteidigte das finanzielle Engagement: «Aufgrund seiner Randlage am Eisernen Vorhang war das oberfränkische Grenzland bis zur deutschen Wiedervereinigung verkehrsmäßig besonders benachteiligt. Daher war es über lange Jahre wichtig und notwendig, die Fluglinie Hof-Frankfurt aus regional- und strukturpolitischen Gründen durch die öffentliche Hand zu bezuschussen.»
Vom Flughafen Hof wurde seit 1973 die Mainmetropole Frankfurt angeflogen. Bis 1989 entwickelten sich die Fluggastzahlen auf der Strecke mit bis zu 24.000 Passagieren pro Jahr zunächst aufwärts. Trotz massiver Subventionen von bis zu drei Millionen Euro jährlich sanken die Fluggastzahlen seit 2008 kontinuierlich. Im Jahr 2011 verzeichnete die Fluglinie schließlich nur noch rund 7.700 Passagiere. Die bayrische Staatsregierung hatte bis zum Schluss die hohen Zuschüsse für den Flughafen verteidigt und für 2012 nochmals 2,7 Millionen Euro an Fördermitteln bereitgestellt.