Im Tarifkonflikt um das Abfertigungspersonal an den Berliner Flughäfen ist am Mittwoch erneut keine Einigung erzielt worden. Die Tarifkommission der Gewerkschaft Verdi habe das Angebot der Arbeitgeberseite abgelehnt, teilte der Dienstleister GlobeGround mit. GlobeGround habe zu dem bereits gezahlten Inflationsausgleich von 2,3 Prozent eine Lohnerhöhung von 5 Prozent für die unteren Lohngruppen angeboten. Im Gesamtvolumen würde dies eine Steigerung von durchschnittlich rund 3,3 Prozent ausmachen.
Obwohl man auf die Forderung eingegangen sei, nur über Lohnerhöhungen zu verhandeln und die Gesamtstruktur zurückzustellen, habe die Verdi-Tarifkommission keine Einigungsbereitschaft gezeigt, erklärte GlobeGround-Geschäftsführer Bernhard Alvensleben.
Nach den erneut ergebnislosen Verhandlungen schließt Verdi nun weitere Warnstreiks nicht mehr aus. Die Gewerkschaft sei den Arbeitgebern so weit entgegengekommen, dass Streiks nun «vorprogrammiert» seien, sagte Verhandlungsführer Jens Gröger am Donnerstag. Verdi fordert, dass auch die Altbeschäftigten in den höheren Lohngruppen ein Plus von mindestens einem Prozent erhalten. Außerdem dürfe der automatische und vor Jahren ausgehandelte Inflationsausgleich nicht auf die Tarifsteigerung angerechnet werden, kritisierte Gröger.
Beide Seiten signalisierten Bereitschaft zu weiteren Gesprächen. Ein Termin dafür wurde aber nicht genannt.
GlobeGround kümmert sich an den Flughäfen Tegel und Schönefeld um die Passagier- und Gepäckabfertigung. Ein Warnstreik hatte Anfang März zu Flugausfällen und zahlreichen Verspätungen geführt.