Air France nennt ihre neue Tochter "Joon". Das teilte die französische Airline nun mit. Bisher war das Projekt unter den Namen "Boost" bekannt. Joon soll im Herbst zunächst Mittelstreckenflüge ab Paris-Charles de Gaulle anbieten, hieß es in einer Mitteilung. Im Sommer 2018 sollen dann Langstreckenverbindungen dazukommen. Ziele wurden noch nicht genannt.
Chef von Joon wird Jean-Michel Matthieu. Er hat in seiner Laufbahn bei Air France und dem Mutterkonzern Air France-KLM unter anderem in den Bereichen Revenue Management und digitaler Service gearbeitet. Joon werde dazu beitragen, Air France wieder profitabler zu machen, sagte der 48-Jährige laut einer Mitteilung.
Kosten sparen bei Flugbegleitern
Joon soll ausdrücklich nicht als Billigflieger antreten. Air France will mit der neuen Airline defizitäre Mittel- und Langstreckenverbindungen zu geringeren Kosten anbieten. In den Joon-Cockpits werden zwar Air-France-Piloten mit den gleichen Gehalts- und Arbeitsbedingungen wie beim Mutterkonzern sitzen, aber die Flugbegleiter werden neu rekrutiert und weniger verdienen.
Für Joon sollen 18 Mittelstrecken- und zehn Langstreckenmaschinen fliegen. Optisch wird sich die Airline von Air France abheben, wie in einem Video der Airline zu erkennen ist:
Join us to welcome #JOON in our family! Coming to you this fall, on @weflyJOON pic.twitter.com/8wbj0zDijv
— Air France (@airfrance) 20. Juli 2017
Air France-KLM versucht auch durch Joon, wieder konkurrenzfähiger zu werden. Die Lufthansa-Rivalin hatte im ersten Quartal einen Verlust in Höhe von 216 Millionen Euro erzielt. Das Minus fiel damit um fast 40 Prozent höher aus als im Vorjahreszeitraum. Als Ursache führte das Management vor allem ungünstige Wechselkurse an.