Die italienische Regierung unter Giorgia Meloni hat von ihrem Vetorecht Gebrauch gemacht und somit die Übernahme von Microtecnica, der italienischen Tochter von Collins Aerospace, durch Safran verhindert. Das berichtet Reuters.
In einer Erklärung teilte Safran mit, dass sie weiterhin an der Transaktion festhalten und mit allen Parteien zusammenarbeiten werden, um die nächsten Schritte festzulegen.
Dieser Schritt der italienischen Regierung ist ein seltenes Ereignis, besonders bei Unternehmen aus der Europäischen Union. Der französische Staat ist mit einem Anteil von 11,2 Prozent Hauptaktionär von Safran.
Italien sprach mit Deutschland über Auswirkungen
Eine italienische Regierungsquelle, die anonym bleiben wollte, erklärte, dass Safran keine ausreichenden Garantien für den Erhalt der Produktionslinien in Italien gegeben habe. Italien habe zudem mit der deutschen Regierung über den Deal gesprochen, wobei Deutschland auf das Risiko hingewiesen habe, dass die Übernahme die Lieferungen für die Eurofighter- und Tornado-Kampfflugzeugprogramme beeinträchtigen könnte.
Die Entscheidung der italienischen Regierung bedeutet nicht, dass das Abkommen endgültig gescheitert ist. Safran hat die Möglichkeit, Berufung einzulegen oder Zugeständnisse zu machen, um die Bedenken Roms auszuräumen.
Seit der Einführung der sogenannten goldenen Vollmachten im Jahr 2012 hat die italienische Regierung hauptsächlich Übernahmen inländischer Unternehmen durch chinesische und russische Unternehmen abgelehnt.