Security-Eigeninitiative, Personaloffensive, Operations Center und "Virtual Queueing": Flughafenchef Thilo Schmid packt die Herausforderungen in Köln/Bonn auf vielen Ebenen an. Wie genau, erläutert er im airliners.de-Interview.
airliners.de: Wo sehen Sie inmitten der aktuellen Krisen neue Potenziale für den Flughafen Köln/Bonn?
Thilo Schmid: Wir haben in Köln/Bonn eine gelungene Mischung aus verschiedenen Airlines auf der Passage-Seite und wir sind ein top Fracht-Standort in Deutschland und Europa. Das sind und bleiben die Schwerpunkte für unser Geschäftsmodell in der mittel- und langfristigen Entwicklung.
Wir haben ein großes Interesse daran, dass wir unsere Cargo-Entwicklung weiter vorantreiben können. Da befinden wir uns bereits auf einem sehr hohen Niveau und möchten das halten und weiter ausbauen. Für die Region spielen wir da eine wichtige Rolle, weil sich die Logistikketten in einer rasenden Geschwindigkeit verändert haben und die Luftfracht heute noch sehr viel wichtiger ist .
Wir sehen ebenfalls noch Potenzial auf der Passage-Seite. Die zwei größten Passage-Airlines bei uns sind derzeit Eurowings und Ryanair. Und wir haben eine Gruppe VFR-Airlines (Visiting Friends- and Relatives), bestehend aus Sun Express, Pegasus, Corendon und Turkish Airlines, die natürlich sehr starken Fokus auf den türkischen Markt haben, wo wir stark vertreten sind.
Anders als im eher touristischen Verkehr hinken die Zahlen in den Businessverkehren dem Aufkommen, das wir vor Corona hatten, noch deutlich hinterher. Es ist unser Ziel, wieder mehr Verbindungen in Städte anzubieten, insbesondere als Zubringer zu den großen europäischen Hubs. Ich sehe in Köln/Bonn durchaus weiteres Potenzial für interkontinentale Umsteigeverbindungen.
Die Flughäfen in NRW wollen sich ja zukünftig irgendwie koordinieren. Es gab im vergangenen Frühjahr bereits ein gemeinsames Foto mit allen Flughafenchefs – wie soll es als Nächstes weitergehen?
Die NRW-Flughäfen haben bei vielen Themen eine ähnliche Interessenslage. Nachhaltigkeit ist ein sehr zentrales Anliegen und wir überlegen, wie wir die Dinge umsetzen, um unsere Klimaschutzziele zu erreichen.
Das ist sehr wichtig für uns – und ebenso für die Kolleginnen und Kollegen an den anderen NRW-Flughäfen. Deshalb agieren wir hierzu gemeinsam, wenn es beispielsweise um Innovationen oder Förderungen geht. Und wir werben in der Politik gemeinsam für unsere Branche.
Wie läuft es denn aktuell bei Ihnen am Flughafen Köln/Bonn?
Es läuft gut – aber der Winter ist an deutschen Flughäfen nicht wirklich charakteristisch. Die Verkehrszahlen gehen im Winter immer herunter.
Wir haben in Köln/Bonn dabei noch den Vorteil, dass die Flugbewegungen in der Fracht zum Jahresende tendenziell hochgehen. Das gleicht auf der Ground-Handling-Seite ein bisschen aus, aber wenn Sie in die Terminals schauen, dann ist es derzeit schon deutlich leerer als in den wärmeren Monaten.
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