Der südafrikanische National Carrier SAA gilt als Airline-Ikone, deren Geschichte bis 1929 zurückreicht. Die letzten Jahrzehnte allerdings waren geprägt von Korruption und Misswirtschaft der Staatsgesellschaft. Bis 2020 hatten sich umgerechnet sechs Milliarden Euro an Schulden angehäuft. Nach einem Jahr am Boden versucht sich jetzt eine "neue" SAA mit weniger Staatseinfluss. Ihr neuer Chef John Lamola erklärt airliners.de, welche Rolle die Gesellschaft künftig spielen und wie sie wieder ins Langstreckengeschäft einsteigen will.
airliners.de: Was hat die "neue" SAA von der alten gelernt?
John Lamola: Wir mussten eine Entscheidung treffen, dass der Staat nicht weiter die Airline mit Kapital ausstattet, weil es für die Regierung andere Prioritäten gibt. Es wurde entschieden, einen privaten Partner für eine strategische Beteiligung an Bord zu nehmen, vor allem um mit operativem Kapital zu helfen und mit Fachwissen, um die SAA breiter aufzustellen.
Der Name ist aber geblieben, die Regierung bleibt mit 49 Prozent beteiligt, vielleicht übernimmt sie noch mehr, je nachdem wie die Dinge ausgehen. (Der private Partner ist das Takatso Konsortium, das Investment ist bis heute nicht geflossen, d. Red.)
Ist das wirklich ein Fortschritt gegenüber vorher?
Wir sind uns alle einig, dass wir eine Airline brauchen, die nicht in politischen Prozessen der Regierung verstrickt ist. In der Art und Weise, wie sie arbeitet, ist die neue SAA jetzt privatisiert, aber innerhalb der Strukturen eines National Carriers, der wir vom Gesetz her sein müssen.
Wie viel von der alten SAA steckt denn sonst noch in der "neuen" SAA?
Wir haben die Anzahl der Beschäftigten über die gesamte Gruppe auf ein Drittel des früheren Niveaus reduziert, dort arbeiten jetzt etwa 2000 Mitarbeiter, gegenüber 6000 vorher, das schließt aber SAA Technical und die Catering-Firma mit ein. Die Airline selbst arbeitet mit 20 Prozent des früheren Personalbestands.
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