Die aktuellen Krisen spielen den Golf-Carriern in die Karten. Im Interview mit airliners.de spricht Luftverkehrsexperte Linus Benjamin Bauer von der Unternehmensberatung Bauer Aviation Advisory (BAA) mit Sitz in Dubai über die sich verändernden Passagierströme und die neuen Strategien der weltweiten Player.
airliners.de: Welche Auswirkungen haben die geopolitischen Verschiebungen in Folge des Ukraine-Kriegs auf europäische Airlines?
Linus Bauer: Der Ukraine-Krieg hat den Luftfahrtneustart nach der Pandemie ausgebremst. Die Luftfahrtsanktionen der EU und der USA gegen Russland sowie die Gegenreaktionen haben die Branche kräftig durcheinandergewirbelt. Nicht nur die üblichen Verbindungen nach Russland fallen nach der Sperrung des russischen Luftraums für westliche Fluggesellschaften weg.
Vor allem die Flüge von der EU nach Fernost – unter anderem nach China und Japan – sind davon stark betroffen. Weil Russland aufgrund der Luftraumsperrung nicht mehr überflogen werden darf, müssen die Passagier- und Frachtflüge nach Asien auf südlichere Routen ausweichen, was jedoch wirtschaftliche Folgen für diese Fluggesellschaften hat.
Was bedeutet das im Gegenzug für Airlines aus der Golf-Region?
Für die Fluggesellschaften aus der Golf-Region ergeben sich gerade große Chancen. Europäische Airlines müssen verstärkt auf transatlantische Flüge setzen, die US-Fluggesellschaften auf der anderen Seite werden sich stärker auf den Transpazifikverkehr konzentrieren.
Wegen der geografischen Lage ihrer Drehkreuze müssen die Fluggesellschaften am Persischen Golf ihre Geschäftsmodelle dagegen nicht anpassen. Für die zu erwartenden zusätzlichen Verkehrsströme über ihre Drehkreuze können diese Anbieter ihre bestehenden Angebote nach Asien, Australien und Afrika jetzt einfach stärker ausbauen.
Internationaler Langstrecken-Umsteigebetrieb: Emirates-Flugzeuge am Flughafen Dubai. © Emirates Airline
Profitiert die Star Alliance zukünftig stärker von ihrem Mitglied Turkish Airlines?
Aktuell ist Turkish Airlines aufgrund der geografischen Lage des Drehkreuzes in Istanbul mit erheblichen Kostenvorteilen einer der Profiteure. Auch aus der anderen politischen Haltung der Türkei gegenüber Russland kann die Airline profitieren, etwa im Russlandverkehr.
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