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"Lokführer haben einen genauso verantwortungsvollen Job wie Piloten", © Deutsche Bahn
Ein Triebfahrzeugführer bei der Deutschen Bahn. © Deutsche Bahn
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Dennis Seidel war zehn Jahre Verkehrsflugzeugführer bei der LGW. Mit dem Corona-Ende der vormaligen Air-Berlin-Regionaltochter zieht der Pilot nun auch einen persönlichen Schlussstrich: Seine Zukunft sieht Seidel jetzt auf der Schiene. Im Interview mit airliners.de spricht er über seine Gründe, zur Bahn zu gehen, über die Parallelen und Unterschiede der beiden Berufe und warum er eine Rückkehr in die Luftfahrt ausschließt.

airliners.de: Herr Seidel, Sie waren lange Jahre Pilot und wechseln jetzt zu Bahn. Wie sah ihre ursprüngliche Karriereplanung aus?

Dennis Seidel: Ich würde sagen, wie bei jedem Piloten, dass man seinen Kindheitstraum leben darf und bis ins hohe Alter im Cockpit sitzen wird. Ich hatte schon immer eine Affinität zur Luftfahrt, übrigens auch zur Eisenbahn, aber geworden bin ich Pilot. Die letzten zehn Jahre war ich Pilot bei der LGW. Die Firma wäre im Jahr der Insolvenz 40 Jahre alt geworden. Das Karriereende kam dann mit Corona sehr plötzlich.

War es eine schwere Entscheidung, die Luftfahrt zu verlassen?

Tatsächlich nicht. Nein. Wobei ich betonen möchte, dass zehn Jahre in der Luftfahrt ein echtes Privileg sind. Es war eine Zeit, die ich nicht missen möchte. Mit der Krise begann auch bei mir das große Umdenken und ich muss gestehen, dass es mir nicht schwergefallen ist, hinter die Fliegerei einen Haken zu machen. Meinen Job als Pilot habe ich verloren, ich habe jedoch eine sehr wertvolle Zeit mit meiner kleinen Tochter und meiner Frau gewonnen.

Ist es Ihnen deswegen nicht schwergefallen, den Traumberuf Pilot loszulassen?

Als Familienvater setzt man seine Prioritäten anders. Durch die wertvolle Zeit mit meiner Familie im letzten Jahr ist mir klar geworden, dass die Fliegerei nicht alles ist. Zudem ist die Arbeit auf der Kurzstrecke entgegen dem gängigen Klischee von - man sitzt im Cockpit, trinkt Kaffee und genießt den Blick auf die Alpen – doch extrem anstrengend und mit viel Arbeit verbunden. Dazukommen kurzfristige Dienstplanänderungen, die dem komplexen System Luftfahrt geschuldet sind. Ich konnte nur schwer Termine machen, weil ich nie wusste, ob ich diese einhalten kann.

LGW ist ja vornehmlich innereuropäische Route geflogen. Waren Sie da nicht viel Zuhause?

Richtig. Maßgeblich waren wir auf der kurz- und Mittelstrecke unterwegs. Ich bin besonders zuletzt viele "Stationsdienste" geflogen. Das war für mich super, ist aber kein Standard in der Luftfahrt. Es gab auch schon Zeiten mit vielen Übernachtungen, teils auch über das Wochenende. Diese hatten natürlich damals, wo ich noch kein Kind zu Hause hatte, auch seinen Reiz. Man bekommt die Möglichkeit viele Städte kennenzulernen.

Haben Sie denn überlegt, die Airline zu wechseln?

Ja, wer denkt nicht mal darüber nach? Ich muss jedoch sagen, dass es mir bei der LGW gefallen hat, es war sehr familiär. Ich habe stets mit einem tollen Team zusammengearbeitet. Allgemein haben Piloten schwierige Einstellungsverfahren. Mal nebenbei die Airline wechseln, geht auch nicht. Wir müssen als Piloten mehrstufige Einstellungsverfahren durchlaufen und sollte man dieses erfolgreich abschließen, fängt man bei einer neuen Airline aufgrund des Senioritätsprinzips wieder bei null an. Alles was ich mir als Pilot bei einer Airline aufgebaut habe, nehme ich nicht mit zur neuen Airline. Ich hätte bei einem Wechsel nach zehn Jahren bei LGW auch zehn Jahre Seniorität aufgegeben. Daher kam es für mich nie in Frage.

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