Bert von der Stege war bis zu seinem Wechsel zur kanadischen Harbour Air bei vielen verschiedenen Fluggesellschaften an vielen Orten der Welt tätig. Dabei hat van der Steges Karriere ihren Urpsrung im Lufthansa-Konzern. Doch was hat den gebürtigen Niederländer ausgerechnet nach Vancouver zu einer kleinen Wasserflugzeug-Gesellschaft verschlagen? Wir haben mit van der Stege über die Besonderheiten seiner Airline und den Herausforderungen des Elektroflugs gesprochen.
airliners.de: Wie kamen Sie von großen Netzwerk-Gesellschaften zu einer Wasserflugzeug-Gesellschaft nach Kanada, und wie hilft Ihre Erfahrung Ihnen heute?
Bert von der Stege: Ich arbeite seit 25 Jahren in der Airline-Branche, war auf jedem Kontinent bereits für verschiedenste Airlines tätig, nachdem ich 1996 als Praktikant bei Lufthansa angefangen hatte, wo ich später zehn Jahre im Konzern war. Für mich war Lufthansa die beste Schule mit sehr viel Disziplin und wenigen Überraschungen, das war auch richtig so. Deutsche Disziplin ist etwas, das ich bis heute mitbringe – und holländische Flexibilität und Anpassungsfähigkeit.
Ich versuche meine Erfahrung aus der großen Lufthansa-Gruppe jetzt hier einzubringen. Im Oktober 2022 kam ich von Westjet, wo ich für die Ultra-Lowcost-Tochter Swoop verantwortlich war, als CEO zu Harbour Air nach Victoria in Vancouver Island. Ich arbeite sehr gerne für eine kleinere Airline, die ohne Schulden und Staatshilfe durch die Corona-Pandemie gekommen ist. Uns gehört die gesamte Flotte, wir sind profitabel und können wieder wachsen, und das nachhaltiger.
Harbour Air kennen aber selbst in der Branche international nur wenige.
Vielleicht, aber hier wird sie immer wichtiger. Seit 2010 ist Harbour Air als Liniengesellschaft durch Akquise richtig gewachsen, etwa durch die Übernahme von West Coast Air, und wurde dadurch weltweit die zweitgrößte Wasserflugzeug-Airline. Die größte ist Maldivian Air Taxi auf den Malediven mit etwa 50 Flugzeugen, wir haben 45, sind also fast so groß und fliegen 300 Flüge am Tag im Sommer, im ganzen Jahr etwa eine halbe Million Passagiere.
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