Ob es dem System Luftfahrt gelingt, das Chaos des Sommers 2022 heuer vergessen zu lassen? Wir werden sehen. Die europäische Flugraumkontrolle als Teil des Systems hat jedenfalls ihre Baustellen. Denken wir nur an „Single European Sky“, wo es seit 20 Jahren bei der Ankündigung bleibt. Doch die Zeit wird knapp, wenn die Kapazität erhöht und Klimaziele erreicht werden wollen. airliners.de hat mit dem Vorstand von Austro Control, Philipp Piber, gesprochen. Er fordert für Europa eine rasche Standardisierung und Harmonisierung der Systeme.
airliners.de: Herr Piber, auf einer Skala von eins "makellos" bis zehn "furchtbar" – wie beurteilen sie den Zustand der europäischen Flugsicherung?
Das ist eine herausfordernde Frage! Ich würde sagen, wir sind bei drei bis vier. Heuer definitiv näher bei drei, vergangenes Jahr näher bei fünf.
Die furchtbaren Zustände im Vorjahr waren also eine fünf?
Na ja, da waren ja mehrere Systempartner betroffen. Zum Teil die Airlines, zum Teil die Airports und die Flugsicherungen. Natürlich haben wir bei den Flugsicherungen massive Herausforderungen gehabt, wie die vielen Umleitungen durch die Sperre des russischen Luftraums.
Und es ist uns gelungen, in Deutschland und Österreich durch die Covid-Periode die Belegschaft stabil gehalten zu haben. Damit haben wir den Neustart schneller geschafft.
Was hat die europäische Flugsicherung aus dem Sommer 2022 gelernt?
Dass die Länder im europäischen Netzwerk untereinander besser abgestimmt sein müssen. Und dass der Netzwerkmanager der Eurocontrol eine stärkere Koordinationsrolle spielen soll. Das passiert bereits. Es gibt enge Abstimmungen, es gibt klare Vorgaben, welche Routen verwendet werden können und welche nicht.
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